Lohnende Herbstwanderung zu einem stillen Juwel am Sonnenhang des Pustertales.
Wie kommt die Farbe in ein Gewässer, wenn Wasser eigentlich durchsichtig ist? Bestimmt haben Sie sich auch schon diese Frage gestellt, wenn Ihnen die verschiedenartige Färbung eines Baches oder Sees aufgefallen ist. Die Farbe des Wassers geht von blau bis grün, schäumt weiß, ist manchmal grau bis braun und im Winter oft nahezu schwarz. Die faszinierendste Farbe von Berggewässern hat wohl die so genannte Gletschermilch mit ihrem trüben, eiskalten Türkis. Eine Rolle für all diese unterschiedlichen optischen Eindrücke des Wassers spielen das Licht der Sonne, die Reflektion des Himmels, die Tiefe des Wassers, der Untergrund, die Umgebung, wie die Nähe von Bergen und weiters die im Wasser enthaltene Schwebstoffe wie Gesteinsmehl oder Algen. Und es geht um Absorptions- und Streueigenschaften der Inhaltsstoffe des Wassers. Zugegeben: recht viel schlauer haben uns all diese Erklärungen nicht gemacht.
Ein stilles Juwel
Und wie kommt der Grünbachsee zu seinem Namen, wenn der See so besonders grün gar nicht erscheint? Liebe Leute: muss es denn immer für alles eine Erklärung geben? Nein, denn zu den schönsten Bergseen Südtirols zählt der Grünbachsee allemal. Sanft breitet er sich in die samtene Senke und spiegelt in seinem Opal die Seide der Wolken. Seinen Liebreiz bewahrt er in stiller Seenruhe und glitzert mit Diamanten aus Sonne. Wanderer, spüre ganz einfach nur seine sinnliche Seele und sage und frage nichts.
Wegbeschreibung
Auf der Pustertaler Sonnenstraße zwischen Terenten und Pfalzen biegen wir in der Nähe von Hofern in die Höfezufahrtstraße ein, die uns nordseitig bergan führt bis zu den letzten Höfen und bis zu einem kleinen Parkplatz (1500 m). Nun wandern wir auf dem Weg Nr. 65, der uns zwischendurch etwas steil durch Wald zum malerischen Almgelände der Moarhofalm (1883 m) und dann zur Unteren und Oberen Grünbachalm ( 2114 m) führt. Während linker Hand der Grünbach rauscht, erreichen wir weiterhin ansteigend bald darauf auf Quote 2258 m den 100 Meter breiten und 130 Meter langen Grünbachsee (vom Parkplatz aus in gut 2 Stunden). Wer noch Puste genug hat, sollte unbedingt den Steigspuren folgen und zur nahen, westseitigen Putzenhöhe (2387 m), aufsteigen. Der Gipfelanstieg ist nicht schwierig und bietet als Lohn einen herrlichen Ausblick zu den weißen Bergen der Zillertaler und zu den bleichen Dolomiten. Am von dort gut einsehbaren Bergkamm führt übrigens der bekannte, lange Pfunderer Höhenweg vorbei. Rückweg am Hinweg. (IB)
Gesamtgehzeit: 3 ½ Stunden
Höhenunterschied: 760 m
Schwierigkeit: mittel
Karte: Tappeiner
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