BRUNECK – Auf der Ratssitzung Ende Februar wurde das Projekt Eissportanlage mit überwiegender Mehrheit genehmigt. Gegenstimmen kamen von den Vertretern der Bürgerliste Bruneck: „Diese Entscheidung ist voreilig, da das Ausmaß der Baukosten wie auch der zu erwartenden Betriebskosten derzeit noch immer nicht abschätzbar sind.“
Die Realisierung der neuen Eissportanlage in der Brunecker Schulzone ist nicht zum ersten Mal im Kreuzfeuer der Kritik. Bereits bei der Präsentation des Siegerprojektes im Juli 2015 waren die hohen Kosten von 15 Millionen Euro für die Realisierung auf Gegenstimmen gestoßen. In Zeiten, in der öffentliche Gelder für grundlegende Sozialleistungen wie für Familien und Gesundheit gekürzt werden, seien derartige Freizeitpaläste nicht mehr zu verantworten, kritisierte die Bürgerliste Bruneck bereits vor zwei Jahren und reichte 2016 einen Beschlussantrag zur Minimierung des Eishallenprojektes ein, welcher abgelehnt wurde. Bürgermeister Roland Griessmair begründete damals das Bauvorhaben mit den Worten: „Das Siegerprojekt erfüllt alle Kriterien: Es ist kein Prunkbau, sondern ein Zweckbau. Weitere Kosten zu reduzieren würde nun bedeuten, den Anforderungen der Nutzer nicht mehr gerecht zu werden. Es würde wohl wenig Sinn machen eine neue Eissportanlage zu bauen und die Notwendigkeiten der Nutzer nicht zu erfüllen.“
KLARES KONZEPT BEMÄNGELT
„In den vorhergehenden Gemeinderatsitzungen hat Bürgermeister Griessmair wiederholt betont, dass die Baukosten auf keinen Fall das Limit von 15 Millionen Euro, einschließlich Steuern und Unvorhergesehenes, überschreiten dürften“, halten die Vertreter der Bürgerliste Bruneck, Walter Huber, Christina Niederkofler und Claudia Renzler, fest. Entgegen dieser Zusicherung seien die veranschlagten Kosten bereits jetzt auf 16,6 Millionen Euro angestiegen. „Mit einer zusätzlich geplanten Photovoltaikanlage, einer Lagerhalle und einer Curling-Eisfläche werden die bislang bekannten Gesamtkosten laut technischem Bericht sogar 19 Millionen Euro überschreiten. Zudem gibt es derzeit noch keinerlei Konzept zur künftigen Nutzung und Führung der Eishalle. Der Bürgermeister hat diesbezügliche Informationen erst für Juni in Aussicht gestellt. Somit hat der Gemeinderat der technischen und wirtschaftlichen Machbarkeit des Projektes zu einem Zeitpunkt zugestimmt, an dem keine konkreten diesbezüglichen Unterlagen vorliegen. Wir erachten ein Vorantreiben des Eishallenprojektes in der jetzigen Dimension als politisch unverantwortlich.
MEHRKOSTEN ABGESCHWÄCHT
„Die derzeitige Überschreitung um rund 1.500.000 Euro ergibt sich aus der Tatsache, dass die Anlage in den Hang hinein gebaut wird um Grund zu sparen, aus der Außengestaltung und aus unvorhergesehenen Spesen, die sich im Laufe der Arbeiten ergeben könnten. Allerdings rechnen die Planer damit, dass die Mehrkosten schlussendlich nur ca. 600.000 Euro ausmachen werden“, ist Bürgermeister Griessmair zuversichtlich, „wenn nichts Unvorhergesehenes passiert, werden wir die Arbeiten Ende des Jahres ausschreiben.“ (SP)
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