BRUNECK – 31 namhafte Unternehmen waren heuer der Einladung des Pusterer Unternehmens Grohe Ende April zum Internationalen Tag für Holzverarbeiter gefolgt. Auch 2017 standen die jüngsten Innovationen im Fokus, Experten gaben Einblicke in aktuelle Entwicklungen der Holzverarbeitungsbranche und die anwesenden Tischler und Zimmermeister konnten sich bei diversen Montagewettkämpfen versuchen.
„Die durchschnittliche Tischlerei in Südtirol weist 3,6 Mitarbeiter auf, in unserer Berufsgemeinschaft im Verband sind derzeit etwa 700 Mitgliedsbetriebe. Die Wirtschafts- und Auftragslage ist momentan sehr gut. Im Verhältnis zum Ausland sind unsere Angebote eher günstig, die Qualität ist aber sehr hoch, die meisten Holzverarbeiter im Land sind bestens ausgestattet. Davon profitiert die Branche in Südtirol natürlich“, informierte Michael Gruber, Obmann der Tischler im Landesverband der Handwerker (LVH), der gemeinsam mit Gert Lanz, dem Präsidenten des LVH, und Heinz Neuhauser, dem Bezirksleiter Pustertaler Handels- und Dienstleistungsverband Südtirol, unter den Teilnehmern der Veranstaltung war. Als Experten gaben sie Auskunft über aktuelle Entwicklungen der Holzbranche.
BLICK AUF DIE BRANCHE
Die derzeit positive Lage in der Holzverarbeitung hob auch Gert Lanz hervor, er wies allerdings auch auf Herausforderungen hin: „Die Betriebe in Südtirol haben eine hohe Bereitschaft, Lehrlinge auszubilden und arbeiten gut mit den Berufsschulen zusammen. Allerdings ist der Fachkräftebedarf nicht optimal gedeckt, wir müssen daher noch verstärkt Jugendliche ansprechen und ihnen die Perspektiven dieses Berufs aufzeigen. Ein wichtiger Fortschritt ist die duale Ausbildung, die Lehre und Matura kombiniert und dadurch einen Mehrwert schafft. Wir werden künftig außerdem noch mehrere Imagekampagnen forcieren.“
HOLZVERARBEITER TAG
Seit 2012 wird dieses Event nun bereits von der Firma Grohe in Bruneck ausgerichtet. Viele Holzverarbeiter aus ganz Südtirol nutzen inzwischen diese Möglichkeit, um die neuesten Entwicklungen und Produkte der Branche kennenzulernen und sich untereinander zu vernetzen. Dank langjähriger Partnerschaften der Veranstaltungsfirma und der dadurch entstandenen Kontakte ist es erneut gelungen, zahlreiche Unternehmen aus Italien, Deutschland, Österreich, der Schweiz, Belgien und Dänemark nach Bruneck zu holen. Neben vielen Vorführungen fanden heuer abermals Wettbewerbe statt. Südtirols Tischler und Zimmermeister konnten bei verschiedenen Montagewettkämpfen ihr Können, ihre Handfertigkeit und vor allem ihre Schnelligkeit unter Beweis stellen. So legte etwa Markus Baumgartner aus Bruneck bei der Montage von Türdrückern mit 1:38:82 Minuten die beste Zeit hin.
BLICK IN DIE ZUKUNFT
Damit es der Holzverarbeiterbranche weiterhin gut gehe, müssen die Südtiroler Betriebe am Puls der Zeit bleiben, meinten die Experten – und unterstrichen dabei vor allem das Thema der zunehmenden Digitalisierung. „Wichtig ist, dass wir die Entwicklungen der heutigen vernetzten Welt nicht verschlafen und der Beruf des Tischlers oder Zimmerers für jüngere Generationen attraktiv bleibt“, ergänzte Gruber. (SP)
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