„Mountainbiken, Skifahren und Metal, das ist der Rhythmus meiner Welt.“
M steht für Markus, genannt Makke, es steht für seine Frau Michi, für das Mountainbiken und für Metal-Musik. Der 37-Jährige braucht immer Action – dann leuchten seine Augen blauer als der Himmel.
Das Mountainbiken ist Ihr Leben…
Das kann man so sagen. Da meine Frau dieselbe Leidenschaft hat, dreht sich bei uns im Sommer alles um das Moutainbiken, wir fahren gerne auf unserem Hausberg, dem Kronplatz, in der Toskana, im Vinschgau, im Ahrntal, in Bike-Parks in Österreich und waren auch schon in der USA in Arizona und in Kanada zum Biken. Uns ist nicht wichtig, Höhenmeter herunterzuspulen, sondern es geht um den Weg, ums Trailfahren. Der Weg ist das Ziel.
Sie organisieren auch Rennen?
Vor drei Jahren gründeten wir den ehrenamtlichen Amateursportverein Bike-Club Vitamin F. Unser Ziel ist es, Menschen das Mountainbiken näher zu bringen. Wir machen Fahrtechnik-Trainings für Kinder ab fünf Jahren und veranstalten auch Enduro-Rennen, wie im September die Trailtrophy rund um den Kronplatz, wo wir an die 300 Teilnehmer aus dem europäischen Raum erwarten. Voriges Jahr bauten wir in Reischach einen Pumptrack, wo zum Beispiel die Gewichtverlagerung am Rad geübt werden kann. Mit dem MTB-Club St. Lorenzen organisieren wir heuer zwei Pumptrack-Challenges, wo jeder von fünf bis 95 mitmachen kann. Der Verein Vitamin F bietet im Sommer auch Trampolin-Training an und im Winter Trainings für Ski-Freestyle. Wir haben auch die MTB-Trails vom Kronplatz zum Furkelpass und am Herrensteig nach Reischach gemacht.
Gibt es auf den Wegen Konflikte mit Wanderern?
Wanderer können am Kronplatz den AVS-Steig und andere Steige benutzen und ich denke, somit ist für jeden etwas da. Der Kronplatz hat durch die MTB-Strecken im Sommer eine enorme Aufwertung erfahren. Ich denke, die Nutzung der Wege sollte für alle möglich sein, vorausgesetzt ist gegenseitige Rücksicht. Ich kann überwiegend nur von positiven Begegnungen sprechen, kenne aber auch Fälle von Respektlosigkeit. Gegen diese unschönen Episoden bin ich absolut, denn diese rücken uns Biker ins schlechte Licht. Umso mehr müssen wir uns für ein gutes Miteinander einsetzen, zum Beispiel vom Rad zu steigen oder zusammen ein Ratscherle machen. Es wird uns auch vorgehalten, dass wir die Wege kaputt machen. Dass die Wege durch das Befahren mehr in Anspruch genommen werden, ist nicht zu leugnen, dies geschieht aber vor allem durch viel Frequenz und falsche Fahrweisen wie Hinterradblockieren. Hier sehen wir unsere Aufgabe und bemühen uns, den Leuten die richtige Fahrtechnik beizubringen und am Weg möglichst keine Spuren zu hinterlassen. Fahrverbote würden für mich persönlich eine brutale Einschränkung an Lebensqualität bedeuten.
Sie kennen die Materie des Wegebaus?
Beruflich bin ich im Winter Skilehrer und im Sommer Forstarbeiter, weshalb ich die Materie sehr gut kenne. Man kann durch bauliche Maßnahmen, wie eine geeignete Trassenführung erreichen, dass Wege möglichst wenig in Mitleidenschaft gezogen werden. Während meiner Aufenthalte im Ausland habe ich in Sachen Weg- und Trailbau viel dazugelernt.
Nennen Sie uns Ihre Highlights…
Mein Junggesellenabschied und wenn ich einen tollen Trail fertig gebaut habe, der cool zum Fahren ist. Ich bin auch Sänger in der Pusterer Metal-Band Suncold. Die Heilige Dreifaltigkeit in Makkes Leben ist MTB, Skifahren und Metal.
Wie ticken Sie?
Ich bin ein „Bauer“ und baue mir die eigenen Skier und Mountainbikewege. Bikes und Skier müssen bei mir immer einen gewissen Kult-Faktor haben, nur etwas „Normales“ ist nichts für mich. Bei meiner Arbeit bin ich immer an der frischen Luft, eine Büroarbeit käme für mich nicht in Frage. Ich brauch immer was Neues und will schnell Neues umsetzen, Geduld gehört nicht zu meinen Stärken. Auch nicht das Treffen von Entscheidungen, ich bin ein typischer Waage-Geborener, eine gute Ratgeberin ist übrigens meine Mama. Ja, und was die Leute von mir denken, ist mir egal, mir ist wichtig, meine Lebensziele zu verwirklichen.
Was ist Ihr Lebensziel?
Dem Pustertal bezüglich Mountainbike einen Stempel aufzudrücken. Am Kronplatz ist es mir schon zu einem kleinen Teil gelungen, im Pustertal gäbe es aber noch viele Möglichkeiten, neue Trails zu machen, ich denke auch an interessante Kombinationen mit der Bahn. Im Pustertal ein Mountainbike-Eldorado zu schaffen, das wäre mein Traum! (IB)
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