Welche Fähigkeiten sind im Zeitalter der Digitalisierung gefragt? Damit beschäftigen sich heute (22. Juni) die Führungskräfte der Landesverwaltung.
In regelmäßigen Abständen treffen sich Amtsdirektoren, Abteilungs- und Ressortleiter der Landesverwaltung, um sich mit aktuellen Themen zu befassen. In der EURAC in Bozen ging es heute (22. Juni) um einen Erfahrungsaustausch zum Thema „Führen im digitalen Zeitalter.“
„Wir stehen vor großen Veränderungen“, sagte Personal- und IT-Landesrätin Waltraud Deeg, welche die Tagung eröffnete. Eine der großen Herausforderungen für die Landesverwaltung sei die Digitalisierung. „Die Informations- und Kommunikationstechnologien eröffnen uns neue Arbeits- und Lebenswelten“, sagte Deeg, nun komme es darauf an, die richtigen Schritte zu setzen, um diese Möglichkeiten auch nutzen zu können. „Dass eine solche Umstellung nicht völlig problemlos über die Bühne geht, ist allen klar“, räumte Deeg ein und sprach von einem epochalen Unterfangen. Es sei deshalb besonders wichtig, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf diesem Weg mitzunehmen.
Online zur Tagung zugeschaltet wurde Frank Kohl-Boas. Von 2005 bis 2010 arbeitete er für Coca-Cola, zunächst in Berlin und ab 2007 in Sydney, Australien, wo er vor allem erfolgreich auf eine Unternehmenskultur hinwirkte, mit der sich Coca-Cola South Pacific ab 2009 als ein „Great Place to Work“ positionieren konnte. Im September 2010 kehrte er nach Hamburg zurück, um für Google die Personalarbeit zur verantworten, vor allem in den Bereichen Führung, Diversität und Inklusion sowie Unternehmenskultur. „Im Zeitalter des Internets stellt sich für viele die Welt als volatil, unsicher, komplex und gegensätzlich dar und für Führungskräfte wird es schwierig, den Kurs zu halten, weil man nicht weiß, wann die nächste Stromschnelle kommt“, so Kohl-Boas.
Ein weiterer Referent bei der Tagung war Paul Mairl, Vizepräsident im Programm Management & Lean der GKN Powder Metallurgy, einer Holding mit Sitz in Radevormwald in Nordrhein-Westfalen. Die letzten beiden Jahren hat er sich hauptsächlich den Themen Digitalisierung und Industrie gewidmet. Paul Mairl ist wohnhaft in Südtirol. Aus den Beiträgen ging hervor, dass in der Personalentwicklung die klassischen Kompetenzfelder nicht mehr ausreichen, um die Mitarbeiter zu führen und weiterzubilden. Führungskräfte müssen die digitalen Prozesse vor Augen haben und dürfen die menschliche Bedürfnisse in der digitalen Welt nicht außer Acht lassen.
In der Landesverwaltung arbeiten derzeit rund 12.000 Personen. In dieser Zahl enthalten sind auch das Personal der Kindergärten, Berufsschulen, Musikschulen sowie das Verwaltungspersonal an den Schulen. 9.080 Lehrpersonen arbeiten an den staatlichen Schulen (Grund-, Mittel- und Oberschulen): 7.158 davon sind Frauen (78,8 Prozent) und 1.922 sind Männer (21,2 Prozent). Das Durchschnittsalter des Personals steigt stetig an (47,1 Jahre) und liegt bei den Frauen bei 46,7 Jahren und bei den Männern bei 47,8 Jahren. (rm)
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