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Ein Zeichen für gerechte Preise

NIEDERDORF – Gerechte Löhne für verrichtete Arbeit, dafür plädierte am Weltbauerntag (1. Juni) die Südtiroler Bäuerinnenorganisation (SBO). Allen voran war es die SBO-Ortsgruppe Niederdorf, die die ersten Schürzen mit fair gehandeltem Stoff bestellte, und leistete damit einen kleinen, aber wichtigen Beitrag.

 

„Gerade wir Bäuerinnen sind im Bezug auf gerechte Entlohnung sensibel und wissen, wie viel Arbeit hinter der Herstellung von Produkten steckt. Deshalb möchten wir die Kleinbäuerinnen und Bauern auch in anderen Teilen dieser Erde unterstützen und einen kleinen, aber wichtigen Beitrag leisten, um die Welt ein Stückchen gerechter zu machen,“ sagt Landesbäuerin Hiltraud Erschbamer. Um auf bestehende Ungerechtigkeiten aufmerksam zu machen, möchte die Bäuerinnenorganisation sensibilisieren und bietet seit Kurzem ihren Mitgliedern die Möglichkeit an, „Faire Trade“ Artikel, z.B. Schürzen, Pololeibchen oder Kopftücher; zu erwerben. In Kooperation mit der Firma 3Freunde aus Konstanz, den Südtiroler Weltläden und der Firma Ritter aus Bozen werden so für die Ortsgruppen Artikel erarbeitet, von denen alle profitieren.

NIEDERDORF VORREITER
Es war die SBO-Ortsgruppe Niederdorf, die die ersten Schürzen mit fair gehandeltem Stoff bestellte. Ortsbäuerin Maria Theresia Oberhammer freut sich, dass ihre Ortsgruppe ein Zeichen gesetzt und sich als selbstbearbeitende Bäuerinnen solidarisch mit anderen Bäuerinnen gezeigt hat: „Uns Niederdorfer Bäuerinnen ist das Prinzip der Nachhaltigkeit ein Anliegen, zumal die arbeitenden Menschen in vielen Teilen der Welt vielfach in der Textilverarbeitung unter ökologischen und sozialen Problemen leiden,“ sagt Ortsbäuerin Oberhammer.

FAIRE WARE   
Lange war die SBO auf der Suche nach fair gehandelten Stoffen. Die Suche führte sie schließlich zur Firma am Bodensee, die die Baumwolle aus Kirgistan bekommt. Im Jahr 2004 startete die Schweizer Hilfsorganisation Helvetas dieses Projekt, um den Bäuerinnen und Bauern eine verlässliche Einnahmequelle zu erschließen. Heute kooperieren 3.000 Kleinbauern und liefern ca. 500 Tonnen zertifizierte Fairtrade-Biobaumwolle in einer top Qualität. Brigitte Gritsch, Koordinatorin Südtiroler Weltläden, freut sich über diese Zusammenarbeit: „Egal ob in Indien, Kirgistan oder Südtirol, Bäuerinnen müssen unterstützt und wertgeschätzt werden. Fördern wir gemeinsam die kleinen Kreisläufe und schaffen dabei mehr Transparenz in der Handelskette.“