Schuljahr 2016/17: Bildungslandesräte ziehen Bilanz

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Schuljahr 2016/17: Bildungslandesräte ziehen Bilanz

Die Bildungslandesräte haben die Daten zum Schuljahr 2016/17 vorgestellt: 4.034 Schüler haben die deutsche Mittelschule und 2.786 die Oberschule abgeschlossen.

Die Bildungslandesräte Philipp Achammer, Christian Tommasini und Florian Mussner sowie die Schulamtsleiter Peter Höllrigl, Nicoletta Minnei und Roland Verra haben heute (13. Juli) im Rahmen einer Pressekonferenz die wichtigsten Daten und Fakten zum Schuljahr 2016/2017 und insbesondere zu den Abschlussprüfungen an den Mittel- und Oberschulen vorgestellt.
„Südtirols Schule baut soziale Ungleichheit ab. Dies hat das PISA-Ergebnis deutlich gemacht, und das ist der wohl größte Erfolg unseres Bildungssystems“, betonte Landesrat Achammer einleitend und wies damit darauf hin, dass Südtirol allen Schülerinnen und Schülern ein hohes Maß an Chancengerechtigkeit biete. „Genauso gelingt es uns, den Schulabbruch niedrig zu halten und möglichst viele junge Menschen zu einer Qualifikation hinzuführen“, erklärte der Landesrat.
Bei den staatlichen Abschlussprüfungen der Mittelschulen mit deutscher Unterrichtssprache hat sich der Prozentsatz der Schüler, welche die Abschlussprüfung bestanden haben, im Vergleich zum Vorjahr erneut leicht erhöht und liegt nun bei 98,99 Prozent (98,82 % im Schuljahr 2015/2016 und 98,61 % im Schuljahr 2014/2015). Nicht zur Prüfung zugelassen wurden 0,93 Prozent, was unter dem Prozentsatz der Vorjahre liegt (1,13 % im Schuljahr 2015/2016 und 1,39 % im Schuljahr 2014/2015). Insgesamt 4.034 Schüler haben die Abschlussprüfung bestanden (3.922 waren es im Schuljahr 2015/16 und 4.113 im Schuljahr 2014/15). Die Höchstnote 10 haben 106 Schüler erreicht, 46 haben die Prüfung sogar mit Auszeichnung bestanden.
Bei den staatlichen Abschlussprüfungen der Oberschulen (Matura) mit deutscher Unterrichtssprache liegt der Prozentsatz der Kandidaten, die nicht zur Abschlussprüfung zugelassen wurde mit 2,13 Prozent etwas höher als im Schuljahr 2015/16 (1,75 %) und im Schuljahr 2014/15 (1,69 %). Insgesamt haben 2.786 (97,34 %) die Prüfung bestanden (2.795 Schüler bzw. 97,86 % waren es im Schuljahr 2015/16). Die Höchstnote 100 haben 68 Schüler erreicht, und 10 haben die Prüfung mit Auszeichnung bestanden.
Zum dritten Mal haben auch an den deutschen Berufs- und Fachschulen maturaführende Lehrgänge stattgefunden. Daran haben insgesamt 404 Kandidaten teilgenommen (377 waren es im Vorjahr und 334 Schüler im Schuljahr 2014/15). Zur Prüfung nicht zugelassen wurden 18 Kandidaten (4,46 %). Bestanden haben die Abschlussprüfung 381 Kandidaten bzw. 94,31 Prozent (im Vorjahr waren es 359 Kandidaten bzw. 95,23 % und 317 Kandidaten bzw. 94,91 % im Schuljahr 2014/15).
Landesrat Achammer betonte, dass sich der Bildungserfolg nicht allein an der Bewertung messen lasse. „Bildungserfolg heißt vielmehr zu einer persönlichen Weiterentwicklung beizutragen, die ganz individuellen Talente zu fördern und weiterzuentwickeln“, sagte der Landesrat. Eine Nichtversetzung sei daher nicht als Scheitern zu verstehen, stellte Achammer fest. „Bildungswege sind vielfältig und vielfach nicht ‚linear‘. Dem muss Schule heute gerecht werden“, so Achammer.
Auf die gesellschaftliche Bedeutung der Schule machte der italienische Bildungslandesrat Christian Tommasini aufmerksam. „Bildung und Kultur sind Ressourcen für unsere Gesellschaft und tragen dazu bei, eine bessere Gesellschaft aufzubauen“, sagte Tommasini und bescheinigte der Schule in Südtirol eine „gute Gesundheit“. „Die italienische Schule ist im Wachstum begriffen – sowohl numerisch als auch bei den Bildungsangeboten“, stellte er fest. Als eines der zentralen Themen des italienischen Bildungssystems nannte er die Förderung der Mehrsprachigkeit und der interkulturellen Kompetenzen. Zudem gebe es eine Vielzahl an Projekten, etwa zur Verminderung des Schulabbruchs oder im Bereich des Austausches zwischen der Schule und der Arbeitswelt, berichtete Tommasini.
Das Zusammentreffen der drei Sprachen bezeichnete Landesrat Florian Mussner als die herausragende Besonderheit des ladinischen Schulsystems. „Damit ist die ladinische Schule offen für die Mehrsprachigkeit“, erklärte Mussner, trotzdem spiele das Ladinische eine besondere Rolle und helfe, die anderen Landessprachen leichter zu lernen. „Die Schule bereitet die Kinder und Jugendlichen darauf vor, Mitglieder in der Gesellschaft zu sein, in der sie leben“, betonte Mussner.
„Der Bildungserfolg ist unser Bildungsauftrag“, stellte Schulamtsleiter und Ressortdirektor Peter Höllrigl fest, „dafür braucht es engagiertes Lehrpersonal und pädagogische Fachkräfte.“ In diesem Zusammenhang wies er darauf hin, dass es dank der engen Zusammenarbeit mit der Bildungswissenschaftlichen Fakultät der Freien Universität Bozen gelungen sei, neue Akzente zu setzen. (me)