Terenten ist bekannt für seine Naturschönheiten, die Jahrhunderte alten Mühlen und die zahlreichen Sonnenstunden. Doch sind es mitunter auch die vielen Infrastrukturen und das intakte Dorf- und Wirtschaftsgeschehen, die die Lebensqualität vor Ort auf einem hohen Niveau halten.
Ähnlich den kleinen Hochflächen von Spinges und Meransen oberhalb von Mühlbach, zieht sich auch zwischen Vintl und Bruneck eine rund 12 Kilometer lange, nach Süden und Osten offene Sonnenterrasse hin. Über dieses Mittelgebirgsplateau verstreut finden sich hübsche Dörfer, eine wechselvolle Landschaft mit Wiesen, Äckern und bewaldeten Kuppen. Drei Straßen führen vom Tal hinauf auf die prächtige Hochfläche, die sich auf einer bestimmten Höhe zu einer beeindruckenden Panoramaroute vereinigen, die Issing, Pfalzen und Terenten als Hauptorte berührt. Trotz seiner relativ hohen Lage von 1.210 Metern Meereshöhe weist Terenten auffallend günstige klimatische Werte auf, was mitunter auf die intensive Sonnenbestrahlung während des gesamten Jahres zurückzuführen ist. Die hübsche Ortschaft auf dem sogenannten Sonnenbalkon des Pustertals hat sich also mit Recht als „Sonnendorf“ weit über die Grenzen hinaus einen Namen gemacht.
Ein Traumplatz nicht nur für Sonnenanbeter
Etwas über 1.700 Einwohner leben in der Gemeinde Terenten, die auf insgesamt 4.252 Hektar die Ortsteile Talson, Holderloch, Margen, Pein, Hohenbichl, Sonnberg, Lehen, Ast, Schneeberg und Pichlern umfasst. Dieses gesamte Gemeindegebiet erweist sich als durchaus beliebter Wohnort. Schließlich ist die sonnenverwöhnte Gemeinde bestens ausgestattet, beispielsweise mit Bibliothek, Tourismusverein, Postamt, Bank sowie Einrichtungen und Anlagen für verschiedenste Sportarten. Im Dorfzentrum beispielsweise befinden sich ein großer Kinderspielplatz mit Minigolf- und Kneipp-Anlage, Tennisplätze, ein Fußballplatz und sogar ein Reitstall. Die Bürgerinnen und Bürger sind zudem gut versorgt durch mehrere Geschäfte, Handwerker und Dienstleister, die Arbeitsplätze schaffen und die Lebensqualität vor Ort steigern. Touristisch gesehen hat sich die Gemeinde in den vergangenen Jahrzehnten rasch entwickelt, mehrere Beherbergungsbetriebe verschiedener Kategorien weisen derzeit zusammen eine Kapazität von ungefähr 1.250 Gästebetten auf. Obwohl Terenten an touristischer Leistungsfähigkeit etwas eingebüßt hat, ist der Tourismus immer noch eine wichtige Säule der lokalen Wirtschaft. 1992 verzeichnete Terenten noch 77 Beherbergungsbetriebe, heute sind es noch 52. Ein Großteil der knapp 1.300 Betten wird im mittleren Sternesegment angeboten. Das touristische Angebot liegt im Vergleich zu Südtirol also auf einem eher durchschnittlichen Niveau. Die Auslastung der Betten bei ungefähr 144 Tagen liegt sogar noch leicht über dem Landesdurchschnitt; dennoch ist es für die Tourismustreibenden ein Ziel, die Auslastung zu steigern. Immerhin handelt es sich um ein Gebiet mit zwei Saisonen und obendrein ist Terenten ein wunderbarer Urlaubsort mit einer sehr gepflegten Landschaft, die viel zu bieten hat. Das vielseitige Sport- und Freizeitangebot, komfortable Restaurants und Unterkünfte sowie eine einzigartige Natur- und Kulturlandschaft bieten hier die besten Voraussetzungen für einen unvergesslichen Urlaub. Und genau das kann als Stärke dieses Gebietes verzeichnet werden, nämlich die bunte Vielfalt und Abwechslung der verschiedenen Aktivitäten und Festlichkeiten. Doch wissen die Tourismustreibenden auch um die Schwächen des Gebiets, unter die die einigermaßen weite Entfernung zu den großen Skigebieten zählt. Obwohl in Terenten neben dem beliebten Dorflift mit Kinder- und Freestylepark eine präparierte Rodelbahn, ein Eislaufplatz und eine Langlaufloipe zu finden ist, wird es immer schwieriger, passionierte Skifahrer nach Terenten zu locken. Nichtsdestotrotz profitieren auch die Einheimischen vom bunten Angebot. Sie nutzen die Infrastrukturen genauso wie die Gäste aus nah und fern.
Terner Naturschönheiten
Terenten ist ein idealer Ausgangspunkt für verschiedenste Wanderungen in die ausgesprochen schöne Umgebung: ein Familienausflug zur Astnerbergalm, ein Spaziergang am Natur- und Kulturweg, eine Tour auf die Tiefrastenhütte oder eine anspruchsvolle Bergwanderung auf die Eidechsspitze oder die Hochgrubbachspitze – Genusswanderer fühlen sich hier ebenso zu Hause wie Alpinisten. Und Terenten hat sogar ein Sonnendorf-Siegel, welches die jährlichen Sonnenstunden laut Landeswetterdienst bestätigt. Zudem wurden hier in den vergangenen Jahren die ersten Natursolarien errichtet. Doch auch der Winter hat in Terenten seine Reize. Neben seiner interessanten Geschichte und der gelebten Tradition hat Terenten und seine Umgebung auch einige wahre Naturschönheiten zu bieten. Der Tiefrastensee sowie der Kompfosssee sind solche Juwele, vor allem aber sind sie Orte der Ruhe in einer sagenumwobenen Urlandschaft. Und dann sind da noch die Terner Erdpyramiden, deren Entstehung vermutlich auf das Jahr 1837 zurückgeht, die auch eine beeindruckende Besonderheit darstellen. Die vor hunderten von Jahren durch Unwetter entstandenen Erdrutsche haben große Gräben in der Landschaft entstehen lassen. Durch wiederholtes Abschwemmen und Auswaschen der Seitenhänge blieben jedoch lehmhaltige Säulengebilde mit den darauf liegenden Steinen stehen.
Gut gewachsene Wirtschaftsstruktur
Insgesamt weist Terenten eine gute Wirtschaftsstruktur auf. Diese ruht seit Jahrzehnten auf mehreren Säulen: Landwirtschaft, Handwerk, Baugewerbe, Handel und Tourismus. Waren 2010 etwa 194 Unternehmen in Terenten angesiedelt, so sind es heute etwa 217; es ist also ein erfreuliches Wachstum zu verzeichnen. Stark geprägt wird das Dorf dabei von der Landwirtschaft. Es gibt 115 Bauernhöfe und landwirtschaftliche Betriebe, davon werden circa 55 % im Nebenerwerb betrieben. Das ist eine beachtliche Anzahl, dennoch darf man sich auch in Terenten nicht von den Trends in der alpinen Landwirtschaft verschließen. Es braucht eine kontinuierliche Weiterentwicklung. Die Landwirte werden ständig vor neue Herausforderungen gestellt, beispielsweise in der aktuellen Markt- und Preisentwicklung sowie in Sachen Angebot und ständig wachsende Bürokratie. Insgesamt ist Terenten aber in der glücklichen Lage, eine breite Palette an Handwerkern und Dienstleistern direkt vor Ort zu haben. Positiv ist vor allem der Zuwachs an Dienstleistungsbetrieben, von denen man in Terenten mittlerweile knapp 40 zählt: über Traditionsbetriebe, die seit Generationen bestehen, bis hin zu Einmannbetrieben. Auch der Handel bietet mit fünf Geschäften eine sehr gute Basis für die funktionierende Nahversorgung. Aus Bürgerbefragungen geht hervor, dass die Terner mit dem Angebot an handwerklichen Leistungen zufrieden sind. Überhaupt genießen die Handwerker einen sehr guten Ruf und werden als zuverlässig eingeschätzt. Vor allem in den Sektoren Gastronomie, Hoch- und Tiefbau sowie Maschinenbau und Holzwirtschaft finden viele Einheimische und Pendler Arbeit und tragen zum wirtschaftlichen Wohlstand in Terenten bei. Von den unselbständig Beschäftigten arbeiten mehr als 60 % im Baugewerbe. So ist Terenten ein durchaus beliebter Wohn- und Wirtschaftsstandort. Man kann also behaupten, dass im Gemeindegebiet von Terenten beispielhaft aufzeigt wird, wie sich ein gelungenes Zusammenspiel zwischen Landwirtschaft, Tourismus, Handwerk und Dienstleister auswirkt. (SH)
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