Vielfältig und von natürlicher Strahlkraft präsentiert sich das an der Sonnenseite der Alpen gelegene Hochpustertal inmitten der „bleichen Berge“. Dass vor allem das malerische Gemeindegebiet von Sexten stark vom Tourismus geprägt ist, ist kein Wunder – ist es doch ein traumhaftes Ferienparadies.
Bei Innichen befindet sich der Eingang ins wunderschöne Sextental. Dieses Tal, das vom Hochpustertal in südöstliche Richtung abzweigt, ist etwa 20 km lang und wird durch den Sextner Bach zur Drau hin entwässert. Es reicht nach Süden in den Naturpark Drei Zinnen mit mehreren Dreitausendern hinein; zwei südliche Seitentäler sind das Innerfeldtal und das Fischleintal. Neben dem Hauport Sexten/St. Veit umfasst Sexten die Ortschaften Außerbauerschaft, Außerberg, Kiniger, Mitterberg, Moos und Schmieden und erstreckt sich von 1.244 Metern Meereshöhe bis hinauf auf die 3.152 Meter hohe Dreischusterspitze. „1.900 Einwohner hat Sexten und eine stolze Anzahl an 5.000 Gästebetten“, berichtet Alfred Prenn, Gemeindereferent für Tourismus, Sport, Vereinswesen u.a. der Gemeinde Sexten. Zahlen, die für sich sprechen. Nicht zu übersehen, welche Rolle der Tourismus in einem Ort wie diesem spielt. „Sexten ist ein starker Tourismusort und man kann sagen, diese Örtlichkeit lebt zu 100% vom Fremdenverkehr“, beschreibt Alfred Prenn die wirtschaftliche Situation seiner Heimatgemeinde treffend. Dabei seien die die Saisonen, also Winter- und Sommersaison, gleichmäßig verteilt und pro Jahr werden ca. 750.000 Nächtigungen realisiert, fügt Alfred Prenn hinzu.
AM FUSSE DER DREI ZINNEN
Sexten – auch das Dorf der Drei Zinnen genannt – gilt als einer der großen Stützpunkte für Bergsteiger, Kletterer und Dolomitenbesucher. Seinen Beinamen verdankt Sexten den drei mächtigen Gebirgsspitzen der Drei Zinnen, die von der Großen Zinne in der Mitte, der Westlichen Zinne und der Kleinen Zinne gebildet werden. Seit der Erstbesteigung der Großen Zinne im Jahr 1869 zählen die Drei Zinnen unter Bergsteigern und Felskletterern zu den wohl begehrtesten Gipfelzielen der Alpen. Mittlerweile sind sie durch zahlreiche Kletterrouten verschiedener Schwierigkeitsgrade erschlossen und wurden so zu einem Zentrum des alpinen Kletterns. Von hier nahmen seither viele wichtige Entwicklungen in der Geschichte dieses Sports ihren Ausgang. In der Pionierzeit der Dolomitenerschließung war Sexten genauso wie Cortina ein weltbekanntes Bergführerdorf. Den Erfordernissen des modernen Tourismus angepasst, ist es mit seinen hervorragenden Beherbergungsbetrieben und den verschiedensten Einrichtungen für Sommer- und Wintersport bis heute ein bevorzugtes Ziel für Bergsteiger, Kletterer und Naturliebhaber geblieben. Das Gebiet rund um Sexten ist reich an einzigartigen Schätzen botanischer und zoologischer Seltenheiten, die im Naturpark Drei Zinnen unter Schutz stehen. Dieser umfasst eine Fläche von über 11.000 Hektar, die auf die Gemeinden Innichen, Sexten und Toblach verteilt ist. Der Naturpark Drei Zinnen umfasst den nordöstlichen Teil der Dolomiten und wird im Norden durch das Pustertal, im Osten vom Sextnertal, im Süden durch die Landesgrenze zu Belluno hin und im Westen durch das Höhlensteintal begrenzt. Seit 2009 gehört er zum Dolomiten UNESCO Welterbe und ist Teil des europaweiten Schutzgebiets-Netzwerks Natura 2000, welches vorrangig den Schutz der Lebensräume sowie der wild lebenden Tier- und Pflanzenarten zum Ziel hat. Doch nicht allein die imposanten Bergmassive und die blumenreichen Almen locken Gäste aus nah und fern an, wesentlich ist auch das gute Zusammenspiel zwischen Landschaftspfleger und Touristiker. „Auch die Landwirtschaft hat einen großen Stellenwert und die Zusammenarbeit mit dem Tourismus funktioniert sehr gut“, bestätigt Alfred Prenn, „es gibt schon seit über zwanzig Jahren eine ungeschriebene Vereinbarung, dass die Betriebe ausschließlich bei der örtlichen Käserei die Milchprodukte kaufen. Auf der anderen Seite ist die Toleranz der Bauern für Wanderwege und Skipisten sehr groß. Ich denke, dass Sexten sich bei dieser Partnerschaft landesweit sehen lassen kann und vielleicht auch ein Vorbild ist.“ Wenn der Tourismus floriert, geht es auch den anderen Wirtschaftszweigen gut. So profitieren in Sexten auch Dienstleister, Handel und Handwerk von den zahlreichen Fereingästen. „Besonders das angesiedelte Handwerk profitiert mitunter vom Tourismus und die bestehenden Betriebe sind mit Aufträgen sehr gut ausgelastet“, freut sich Alfred Prenn berichten zu können.
GROSSE PISTEN-PROJEKTE
Weil man in Sexten zur Erkenntnis gekommen ist, dass man den Feriengästen angesichts der Konkurrenz ringsum mehr als majestätische Berge bieten sollte, ist man in den vergangenen Jahren an die Verwirklichung großer Pisten-Projekte gegangen. Zuerst wurde das „Skizentrum Hochpustertal“ gegründet, das zwischen dem Kreuzbergpaß im Süden, dem Grenzort Winnebach im Osten und dem wildromantischen Prags im Westen liegt, während die Hofmark Innichen den Abschluss im Norden darstellt. Fünf Orte gehören nun zu diesem Skizentrum: Sexten, Innichen, Toblach und Niederdorf, zu denen sich später Prags gesellte. Um die Talstation dieser Bergbahn scharen sich mittlerweile jene „Infrastrukturen“, nach denen die Feriengäste vorher fragten. Jetzt hat Sexten sogar eine Tennishalle und einen Eislaufplatz. Doch nochmal zurück zum Skizentrum Hochpustertal, das auf Skifahrer jeder Leistungsklasse ausgelegt ist. Sein kurzer Steckbrief: Dreißig Anlagen sind in Betrieb, stündlich können bis zu sage und schreibe 25.000 Personen befördert werden, denen sechzig Kilometer gepflegter Abfahrtsstrecke zur Verfügung stehen. Doch auch durch den Langlauf kommen viele neue Gäste in das Tal. Wunderschöne Loipen, zum Beispiel ins Fischleintal, lassen die Herzen der Langläufer höher schlagen. Und auch die Hotellerie lässt kaum Wünsche offen: Es fehlt heute in Sexten nicht an vornehmen Häusern, wie auch nicht an Privatunterkünften. Fest steht: Aus dem kleinen, abgeschiedenen Ort am Fuß der berühmten Drei Zinnen ist ein Platz für Urlauber und Genießer geworden.
SEXTENS BESONDERHEITEN
Bei Moos zweigt von der Straße zum Kreuzbergpass die Zufahrt ins Fischleintal ab. Dieses ist zwar nur 4,5 km lang, aber von einzigartiger landschaftlicher Schönheit. Umgeben von Blumenwiesen, dichten Wäldern, gepflegten Almen und imposanten Felswänden des UNESCO Welterbes der Dolomiten führt das Fischleintal vom Ortsteil Moos durch den Naturpark Drei Zinnen bis hin zur Talschlusshütte. Dabei hat man einen einzigartigen Blick auf die Sextner Sonnenuhr und einen idealen Ausgangspunkt für zahlreiche Wanderungen. Die fünf Dolomiten-Gipfel Neuner, Zehner (Sextner Rotwand), Elfer, Zwölfer und Einser bilden ein weltweit einzigartiges Naturschauspiel, nämlich die größte steinerne Sonnenuhr der Welt, die so genannte Sextner Sonnenuhr. Der Neuner ist mit 2.582 m der niedrigste Berg der Sonnenuhr, der Zwölfer liegt mit seinen 3.094 m Höhe über der 3.000-er Grenze und befindet sich in der Nähe der Drei Zinnen, dem weltbekannten Wander- und Kletterparadies. Jedenfalls zeigen die Gipfel die Zeit an, wenn die Sonne über ihnen steht – ein interessantes Schauspiel, das man sich nicht entgehen lassen sollte, wenn man in Sexten zu Gast ist.
Den Abschluss des Fischleintals bildet der Fischleinboden, ein wundervolles Stück Erde, das von Einheimischen und Touristen geschätzt und immer wieder gerne besucht wird. Von hier aus starten gut angelegte Wanderwege zu den schönsten Stellen der Sextner Dolomiten. St. Veit ist der Hauptort der Gemeinde Sexten. Bemalte Bauernhäuser im Tiroler Stil schmücken den Ort, der die Heimat der berühmten Bergführerdynastie der Innerkofler ist. Ihr berühmtester Vertreter war Sepp Innerkofler, der ungekrönte König der Sextner Dolomiten. Im Ersten Weltkrieg verlor der passionierte Bergführer an der Dolomitenfront auf dem Gipfel des Paternkofel sein Leben. Posthum wurde er vom Kaiser mit der Tapferkeitsmedaille ausgezeichnet.
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