Autonomiepolitik und Föderalismus waren die bestimmenden Themen eines Treffens von LH Kompatscher mit einer Delegation aus Gagausien in der Republik Moldau.
Eine Delegation aus der in Moldawien gelegenen autonomen Region Gagausien hält sich derzeit zu Studienzwecken in Südtirol auf. Die Abordnung setzt sich aus Wissenschaftlern zusammen, die von Nichtregierungsorganisationen benannt worden sind, um Südtirols Autonomiemodell kennenzulernen und in der Folge Vorschläge für einen Ausbau der Autonomie Gagausiens auszuarbeiten. Am gestrigen Nachmittag (21. September) traf die gagausische Delegation mit Südtirols Landeshauptmann Arno Kompatscher zusammen. Kompatscher erläuterte dabei die Besonderheiten der Autonomie Südtirols und gab einen Überblick über deren Entwicklung. „Das Besondere an unserer Autonomie sind ihre völkerrechtliche Grundlage und die internationale Verankerung durch den Pariser Vertrag“, betonte Südtirols Landeshauptmann. Er erläuterte bei dem Treffen im Landhaus 1 in Bozen auch Südtirols Finanzautonomie. Vor dem Hintergrund der Krisensituation in Katalonien zeigte sich Kompatscher davon überzeugt, dass es ohne Finanzautonomie keine Autonomie geben könne.
Gagausien zählt rund 160.000 Einwohner auf einer Fläche vo 1800 Quadratkilometern. Die Region verfügt über eine im weltweiten Vergleich durchaus weitreichende Autonomie, die in der Verfassung der Republik Moldau verankert ist. Die „Autonome Territoriale Einheit Gagausien“ verfügt über eine eigene Verwaltung und ein eigenständiges Bildungssystem. Zudem wird Gagausisch als Amtssprache anerkannt. Im Rahmen ihres Südtirolbesuchs ist die gagausische Delegation mit Forschern der Eurac und Vertretern verschiedener Institutionen und der Handelskammer zusammen.
(jw)
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