Im Durchschnitt verdienen Frauen 10,9 Prozent weniger als Männer. Die Pensionslücke ist noch größer – Männer bekommen 1356 Euro, Frauen nur 689 Euro.
Im Durchschnitt verdienen Frauen im Jahr 3620 Euro weniger als Männer, das sind 10,9 Prozent. Fast die Hälfte der Frauen kehrt nach der Geburt eines Kindes nicht wieder in den Beruf zurück. Gut 22 Prozent der Frauen unterbricht die Erwerbstägigkeit, um sich um die Familie zu kümmern. „Im Durchschnitt ist eine Frau gut fünf Stunden pro Tag mit Hausarbeit und Kindererziehung beschäftigt, ein Mann nur etwas mehr als eine Stunde“, berichtete Regionalassessorin Violetta Plotegher heute (16. Oktober) bei der Pressekonferenz der regionalen Gleichstellungsallianz anlässlich des „Equal Pension Day„. „All dies wirkt sich negativ auf die Pension von Frauen aus“, fuhr sie fort und präsentierte die aktuelle Pensionsstatistik des NISF: Im Jahr 2017 erhielten Männer eine Pension von durchschnittlich 1356 Euro, Frauen von nur 689 Euro. „Die Pensonslücke ist also noch größer als die Gehaltslücke. Die Zahlen sind alarmierend“, stellte sie fest.
Martha Stocker, Landesrätin für Chancengleichheit, erinnerte daran, dass auch die Anhebung des Pensionsantrittsalters Frauen benachteiligt habe. „Auf regionaler Ebene haben wir versucht, das abzufedern“, sagte sie und forderte gleichzeitig Maßnahmen auf gesamtstaatlicher Ebene. „Wegen der vielen Veränderungen in den vergangenen Jahren ist Information besonders wichtig“, sagte Pensplan-Präsidentin Laura Costa und hob die Bedeutung der 123 Infoschalter in der ganzen Region hervor.
Ulrike Oberhammer, Präsidentin des Landesbeirats für Chancengleichheit, betonte ebenfalls die Bedeutung richtiger Beratung. „Vor allem viele junge Frauen sind der Meinung, dass sie ohnehin keine Pension mehr bekommen werden. Ihnen müssen wir erklären, dass sie auch selbst an ihre finanzielle Absicherung denkem müssen“, sagte sie. Gleichstellungsrätin Michela Morandini hob hervor, wie wichtig es ist, dass Frauen über ihre eigene Rentensituation Bescheid wissen.
Um die Information zu verbessern, werden in der kommenden Woche (23. bis 27. Oktober) in allen größeren Ortschaften der Region Beratungsgutscheine verteilt, mit dem Ziel, dass Frauen einen Beratungstermin an einem der insgesamt 123 Pensplan-Schalter zu vereinbaren. Zudem informiert die Pensplan Centrum am 27. Oktober in Bozen (Musterplatz, 11 bis 16 Uhr) und in Trient (piazza d’Arogno, 11 bis 17 Uhr) über ihre Modelle. Zum Thema „Equal Pension“ wird es am 28. Oktober von 10 bis 13 Uhr an der Wirtschafsfakultät der Uni Trient darüber hinaus eine Tagung geben, bei der über eine bessere Wertschätzung von Familien- und Hausarbeit nachgedacht werden soll. Neben Plotegher und Costa werden auch die Kammerabgeordnete Luisa Gnecchi und Statistikexpertin Linda Laura Sabbadini daran teilnehmen. (ep)
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