Der Umweltplan 2017/19 des Kraftwerks Kardaun wurde von der Landesregierung genehmigt. 10,3 Millionen Euro werden insgesamt in Ausgleichsmaßnahmen investiert.
Gleich sieben Gemeinden sind von den Umweltausgleichsmaßnahmen für das Kraftwerk Kardaun betroffen: Barbian, Bozen, Karneid, Kastelruth, Ritten, Völs und Waidbruck. Für den Zeitraum 2017/19 stehen ihnen rund 5,8 Millionen Euro für Investitionen in die Aufwertung und nachhaltige Gestaltung des Gemeindegebietes zur Verfügung. Zu zahlen sind diese Umweltgelder von der Alperia Greenpower GmbH, die noch bis 2040 Inhaberin der Konzession des Kraftwerks Kardaun ist. Dazu gehen noch rund 2,9 Millionen Euro an die Landesverwaltung, während der Konzessionär 1,5 Millionen Euro einbehält, um eigene Maßnahmen zu verwirklichen. Die Verwendung der Umweltgelder wird im E-Werksbeirat vorgeschlagen, in dem die betroffenen Gemeinden sowie die Konzessionsgesellschaft und das Land vertreten sind. Das entsprechende Einvernehmensprotokoll wurde heute (17. Oktober) von der Landesregierung auf Vorschlag von Energielandesrat Richard Theiner genehmigt. „Da die Großwasserkraftwerke auch Belastungen für Natur und Umwelt mit sich bringen, haben wir bei der Konzessionsvergabe besonders darauf geachtet, dass Gelder für Gewässer- und Umweltschutz zur Verfügung stehen“, betont Landesrat Theiner. „Mit diesen Mitteln können die Landesverwaltung und die Gemeinden gemeinsam geeignete Maßnahmen umsetzen.“ Alperia Greenpower wird ihre Mittel im Ausmaß von 1,5 Millionen Euro in mehrere Projekte investieren. Darunter findet sich ein Monitoringprogramm entlang der abgeleiteten Gewässerstrecken und der Umbau von Querwerken unterhalb der Wasserfassung am Eisack, um die Fischpassierbarkeit zu gewährleisten. Zudem wird die Gesellschaft Transformatoren austauschen, um die Lärmemissionen zu reduzieren, und die unterirdische Verlegung einer Freileitung in Kollmann verwirklichen. Von den ihr zur Verfügung stehenden 2,9 Millionen Euro überträgt die Landesverwaltung 850.000 Euro an die Gemeinde Karneid für die Umsetzung von Lärmschutzmaßnahmen. Außerdem wird das Land über die Agentur für Bevölkerungsschutz die Maßnahmen zur Aufwertung des Eisacks in Bozen fortführen und Gelder für die Einrichtung des neuen Naturparkhauses Schlern-Rosengarten in Seis bereitstellen.
Maßnahmen der Gemeinden
Die Gemeinde Barbian will die ihr zustehenden 901.000 Euro für die Sanierung der Trinkwasserleitungen und die energetische Sanierung von öffentlichen Gebäuden verwenden. Die Gemeinde Bozen, an die 1,4 Millionen Euro an Umweltgeldern gehen, setzt vor allem auf Maßnahmen im Bereich des technischen Umweltschutzes und der Energieeinsparung: Auf dem Programm stehen die Bonifizierung der Mülldeponie Sigmundskron sowie die energetische Sanierung mehrerer Gemeindegebäude am Köstenweg, in der Haslachstraße und in der Parmastraße.
Das finanziell aufwändigste Projekt in der Gemeinde Karneid betrifft die energetische Sanierung der Grundschule Steinegg, in die sie den Löwenanteil des ihr zustehenden Betrags von 1,2 Millionen Euro investiert. Zudem sieht sie einen Teil ihrer Gelder für die Realisierung von Lärmschutzmaßnahmen vor, für die sie zusätzlich 850.000 Euro vom Land erhält.
Die Gemeinde Kastelruth beabsichtigt, mit ihren 266.000 Euro die Quellableitungen in der Örtlichkeit Gumderdun zu erneuern.
Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung in Unterinn und in Klobenstein und die energetische Sanierung von öffentlichen Gebäuden zählen zu den bedeutendsten Maßnahmen in der Gemeinde Ritten, die 1,2 Millionen Euro an Umweltgeldern erhält.
Die Gemeinde Völs am Schlern will den Großteil der Mittel in die Erneuerung der Trinkwasserversorgung von Völser Aicha und Prösels investieren; insgesamt stehen ihr knapp 620.000 Euro zu. In die energetische Sanierung des Rathauses und den Bau von Infrastrukturen für die Trostburg investiert die Gemeinde Waidbruck ihre Umweltgelder, die sich auf 212.000 Euro belaufen. (mpi)
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