WINNEBACH / ALLGÄU – Eine kanadische TV-Produktion und ARTE gaben eine Dokumentationsreihe über fünf bekannte Schlösser und Burgen Europas in Auftrag. Unter den Filmproduktionsfirmen findet sich auch eine aus Winnebach. Hubert und Matthias Schönegger und ihr Team drehten im bayerischen Süden eine Dokumentation über Schloss Neuschwanstein.
In der mehrteiligen Reihe „Wilde Schlösser“ geht es weniger um die bereits bekannten Geschichten und die nicht minder berühmten Bauwerke, sondern um die Natur, die Tier- und Pflanzenwelt, die sich über Jahrhunderte in und rund um die historischen Anlagen ihren Lebensraum erobert und verteidigt haben. Gedreht wurde in Frankreichs Westen in der Festungsstadt Carcassonne, in der Höhlenburg von Predjama in Slowenien, auf der Stadtburg Alhambra in Spanien, auf einer der berühmtesten Ruinen Deutschlands Schloss Heidelberg und im Allgäu auf dem Märchenschloss von König Ludwig II.
SCHLOSS NEUSCHWANSTEIN
„Die besondere Herausforderung für unser Team waren die Dreharbeiten, in denen die Tierwelt die Hauptrolle des Filmes übernahm. Da gerade das Gebiet um das Schloss Neuschwanstein mit sehr vielen Besuchern kein geeigneter Platz für Tiere ist, mussten wir uns an die hinterste Bergwelt der Bayerischen Alpen zurückziehen. Dort fanden wir auch Tiere wie den Steinadler, den Fuchs oder Murmeltiere. Gedreht wurde meistens ganz am frühen Morgen oder am späten Abend, da wir dort mehr Ruhe fanden und die Tiere aus den Wäldern kamen“, erzählt Hubert Schönegger, der mit seiner Firma geosfilm „Neuschwanstein – das falsche Paradies“ drehte. „Im Schloss selber durfte nur unter Aufsicht gedreht werden, man konnte sich also nicht frei bewegen, um geeignete Szenen einfangen zu können. Dies machte die Dreharbeiten um ein vieles schwieriger“, gesteht Schönegger. Der Film wurde zuerst in Englisch und dann in deutscher Sprache produziert. Über 80 Drehtage galt es zu absolvieren in meist unzugänglichem Gelände und bei jeder Witterung: Wind, Schnee, Eis und Kälte. „Nicht König Ludwig II., sondern der Schwan und der Adler sind die Hauptprotagonisten des Films“, erklärt Schönegger. „Mit Zeitrafferstudien, Drohnenaufnahmen und Kamerafahrten durch tiefste Wildnis haben wir versucht, eine packende Geschichte um die Entstehung des monumentalen Bauwerks zu erzählen.“ Ende September wurde die Sendereihe im Kanadischen TV ausgestrahlt. Auf ARTE wurde die Folge zu Schloss Neuschwanstein erstmals am 3. November gezeigt. (SP)
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