Zu einer Tagung über Kompetenztests und Bildungsmonitoring hat die Evaluationsstelle für die deutsche Schule heute an die Eurac in Bozen geladen.
Gut besucht war die heutige (16. November) Tagung der Evaluationsstelle für die deutsche Schule in Südtirol unter dem Titel „Schulqualität sichern – Kompetenztests und Bildungsmonitoring„. Informiert wurde dabei über Tests und Lernstandserhebungen im gesamtstaatlichen und internationalen Kontext, über Neuerungen in Südtirol und Italien und über die Zusammenhänge zwischen Unterricht und Testergebnissen.
Stefan Brauckmann von der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt stellte in seinen Ausführungen die drei „E“ in den Mittelpunkt: Effektivität, Effizienz und Evidenz. Wichtig sei es, dass Schulen diese drei Prinzipien befolgten und auf der Grundlage einer aussagekräftigen Datenlage zielgerichtet handeln könnten. Die zentrale Frage ist laut Brauckmann: Wo stehen wir als Schule, wohin wollen wir kommen, wie können wir den vereinbarten Kurs halten? Standardisierte Leistungstests seien unverzichtbar, wenn die Schule wissen wolle, wo ihre Stärken und Schwächen liegen und wo sie die Hebel ansetzen müsse, um sich weiterzuentwickeln.
Schulamtsleiter und Ressortdirektor Peter Höllrigl stellte das Qualitätskonzept des deutschsprachigen Südtiroler Bildungswesens vor. Grundlage für ein gutes zeitgemäßes Bildungssystem sei das stete Streben nach Verbesserung und Entwicklung. Vier Merkmale führte Höllrigl ins Feld: Qualität entstehe an der einzelnen Schule und sei dort zu sichern. Der systematische Blick von außen durch Evaluation fördere die Qualität des Lernens. Dafür brauche es allerdings ein gemeinsames Qualitätsverständnis für alle Bildungsstufen. Schließlich, als viertes Merkmal, sei die Schul- und Unterrichtsqualität auf tragfähige Unterstützung und Beratung angewiesen, in Südtirol vor allem durch die fünf Pädagogischen Beratungszentren gewährleistet.
Am Nachmittag stellten Vertreterinnen und Vertreter der Evaluationsstelle die Neuigkeiten in Sachen Kompetenztests vor und verwiesen auf die neuen staatlichen Vorgaben. Sie klärten den Begriff der Lernstandserhebungen und informierten darüber, welche Tests in welchem Fach und in welcher Klassenstufe anstehen werden. Ivan Stuppner präsentierte die Sonderausgabe der Informationsschrift des Bildungsressorts, INFO Spezial, die eigens für die Tagung und zur Information der Schulen verfasst wurde. Ein Faltblatt hält Antworten auf wichtige Fragen zu den Kompetenztests fest (siehe Anhang). So interessiert beispielsweise, wo die Testaufgaben herkommen, wie sie abgewickelt werden, ob sie in die Bewertung einfließen und vieles mehr.
Auch Michael Bruneforth, Berater im Bildungsbereich und am österreichischen Bundesinstitut für Bildungsforschung, Innovation und Entwicklung tätig, betonte in seinem Referat, wie sehr die Entwicklung der einzelnen Schulen von standortbezogenen Daten abhängig sei. Im Unterschied zu nationalen und regionalen Vergleichen, etwa bei der PISA-Studie, messen Lernstandserhebungen wie die Kompetenztests die Leistungen auf Schulebene und stellen wichtige Daten für die weitere Entwicklung der Schule bereit. (LPA)
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