Auch die zweite Auflage des Lehrgangs für angehende Verwaltungsrätinnen war ein Erfolg.
Der erste Lehrgang für angehende Verwaltungsrätinnen im vergangenen Jahr war innerhalb weniger Tage ausgebucht, im September 2017 startete die zweite Ausgabe. Dass die Nachfrage nach diesem Weiterbildungskurs ungebrochen hoch ist, wurde schon bei der Anmeldung klar: Innerhalb weniger Minuten waren die 20 Plätze vergeben. 18 Frauen schlossen den Lehrgang schließlich ab, gestern (30. November) erhielten sie die Diplome im Rahmen eines Netzwerktreffens. „Wenn ich die hoch motivierte Gruppe von Frauen sehe, die den bereits zweiten Lehrgang erfolgreich absolviert hat, bin ich froh und auch ein bisschen stolz, dass wir es durch gesetzliche Vorgaben und begleitende Maßnahmen geschafft haben, jetzt schon etwas mehr als ein Drittel Frauen in den Verwaltungs- und Aufsichtsräten zu haben“, sagte Martha Stocker, Landesrätin für Chancengleichheit. Neben einer guten Ausbildung komme es auch darauf an, dass sich Frauen stärker vernetzen, dass eine von der anderen lernen kann. Und dieses Netzwerk wird immer bunter: „Waren es im vergangenen Jahr vor allem Rechtsanwältinnen und Steuerberaterinnen, haben wir heuer auch Frauen aus technischen Bereichen und aus der Kultur dabei“, zeigte sich Ulrike Oberhammer, Präsidentin des Landesbeirats für Chancengleichheit, erfreut. Diese Mischung sei auch wichtig für die Aufgaben in den verschiedenen Unternehmen und gut für das Netzwerk. „Verwaltungsrätinnen und Verwaltungsräte spielen in Unternehmen und Organisationen eine wichtige Rolle, sie treffen die strategischen Entscheidungen“, sagte der Gastgeber und Generalsekretär der Handelskammer Bozen, Alfred Aberer, und gratulierte den Absolventinnen zu ihrem Abschluss. Organisiert wurde der Lehrgang im Rahmen der Frauenakademie des Landesbeirates für Chancengleichheit für Frauen in Kooperation mit dem WIFI, Service für Weiterbildung und Personalentwicklung, der Handelskammer Bozen. Er richtete sich sowohl an Frauen, die Mitglieder eines Verwaltungsrates oder eines Genossenschaftsvorstandes werden möchten, als auch an solche, die bereits in einem Verwaltungs- oder Aufsichtsrat sitzen und sich weiterbilden wollen und umfasste insgesamt 32 Stunden. Die Themen reichten von rechtlichen und betriebswirtschaftlichen Grundlagen über Meeting Management bis hin zu Selbstmarketing. Um Selbstmarketing ging es dann auch im Impulsreferat von Astrid Kuprian. „Selbstvertrauen ist das Um und Auf“, sagte die Unternehmensberaterin. Vor allem Frauen würden viel mehr über ihre Selbstzweifel sprechen als über ihre Fähigkeiten. Kuprian gab den Frauen mit auf den Weg, klare Ziele zu definieren und klar zu kommunizieren, was sie können. „Ihr Marketing muss aber zu Ihnen passen“, betonte sie und regte an, die sozialen Medien zu verwenden und immer genügend Visitenkarten bei der Hand zu haben. „Ohne Selbstmarketing geht heute nichts mehr“, stimmte ihr Oberhammer zu und machte auf die Datenbank AMinistra aufmerksam. „Mit dieser Datenbank werden wir die Expertinnen in den Mittelpunkt stellen. Wir erleben es nämlich immer wieder, dass auf der Bühne der Wirtschaft fast ausschließlich Männer stehen“, gab sie zu bedenken. Aufgrund des großen Interesses kündigte sie einen weiteren Lehrgang an, der bereits im Frühjahr starten wird. Dank der digitalen Anmeldung wird auch bei diesem Kurs die exakte Uhrzeit der Anmeldung darüber entscheiden, wer zum Lehrgang zugelassen wird. Wer also im nächsten Jahr teilnehmen möchte, darf nicht zu lange warten und sollte schon alle Unterlagen vorbereitet haben, so der Tipp der Beiratspräsidentin. Abschluss und Höhepunkt der Veranstaltung war die Übergabe der Diplome an die 18 erfolgreichen Absolventinnen des Lehrgangs, nämlich an Manuela Aondio, Steuerberaterin und Wirtschaftsprüferin, Maria Luise Brugger, Rechtsanwältin, Carmen Donà, selbständiger Coach, Corinne Fraccaroli, freiberuflich tätig in den Bereichen Steuer- und Unternehmensberatung, Vera Giuliani, freiberufliche Unternehmensberaterin, Angelika Hofer, LVH – Koordinatorin Berufsgruppe Transport und Verwaltungsrätin der Interbrennero AG, Ingrid Joris, Wirtschaftsberaterin und Steuerprüferin, Mitglied der Kommission für Chancengleichheit in Leifers und CFO bei Thun, Karin Lösch, Gemeindereferentin in St. Pankraz und Verwaltungsrätin im Tourismusverband Ulten, Sigrid Mahlknecht, Angestellte der Landesabteilung Wirtschaft, Verwaltungsräting der Hocheppan GmbH, Gemeindereferentin und Mitglied der Kommission für Chancengleichheit Eppan, Ulrike Mahlknecht, Direktorin des Landesamtes für Hochschulförderung und Politikwissenschaftlerin, Marion Maier, Unternehmerin und Verwaltungsrätin der Kellerei Salurn, Valeria Pohl, Partnerin und Geschäftsführerin der Pohl und Partner GmbH, Irmgard Prader, Mitglied des Prüferkollegiums im Südtiroler Landtag, Miriam Rieder, Unternehmerin und Juristin, Ute Schweigkofler, persönliche Referentin des Europaabgeordneten Herbert Dorfmann, Helen Seehauser, persönliche Referentin des Landtagsvizepräsidenten Helmuth Renzler, Jutta Telser, Literaturwissenschaftlerin, Freiberuflerin und Verwaltungsrätin des Stadttheater- und Kurhausvereins Meran und Ulrike Vent, Rechtsanwältin und Gemeindereferentin in Vöran. (ep)
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