Frau Dr. Botchen, warum spüren wir im Winter unsere Schmerzen mehr?
Nässe und Kälte aber auch plötzliche Wetterwechsel verstärken die Beschwerden in den Gelenken. Hierunter leiden vor allem Menschen mit Arthrose (Gelenkverschleiß) und Rheumakranke. Aber auch die Muskulatur verspannt sich mehr und löst dadurch Schmerzen aus. Als Ursache wird eine verminderte Durchblutung vermutet. Der Körper stellt auf Notstrom und versorgt erst einmal die lebenswichtigen Organe wie Hirn und Herz.
Was können Betroffene tun, um weniger Schmerzen zu haben?
Schmerz macht mürbe. Wenn er zu lange anhält, leidet die Stimmung. Gegen Kälteschmerz hilft vor allem warm halten. Ganz wichtig ist auch, sich zu bewegen – moderater Ausdauersport wie Gehen, Wandern, Langlaufen. Allerdings ist hier der Winter lang und die Beschwerden können sehr lästig werden.Dann helfen Therapien zur Anregung der Durchblutung. Hier ist vor allem die Akupunktur zu nennen. Schonend mit ein paar Nadeln wird die Information im Körper geändert und es fließt mehr Blut um die schmerzenden Stellen. Verspannte Muskeln können damit gelockert werden und tun nicht mehr weh.
Was, wenn das nicht ausreicht?
Studien zeigen, dass man bei Vitamin D-Mangel mehr Muskelbeschwerden hat. Bei hartnäckigen Schmerzen helfen Procain-Basen-Infusionen. Die Wirkungen sind sehr vielfältig und effektiv: Mehr Durchblutung durch Erweiterung der Gefäße, Entzündungshemmend, Schmerzlindernd, Nerven beruhigend, antioxidativ und damit vorbeugend für andere Erkrankungen, Säuren werden neutralisiert und das Zellmilieu verbessert. Ist auch die Stimmung betroffen, gibt es natürliche Mittel, um die Glückshormone im Gehirn zu vermehren.
Ab wann soll man einen Arzt aufsuchen?
Schmerzempfinden ist sehr individuell. Wenn aber die einfachen Mittel nicht helfen, dann sollte man bald mal zum Arzt gehen. Oft reichen wenige Behandlungen aus, um deutlich besser durch den Winter zu kommen. Wer ist nicht gerne gut gelaunt, mobil und aktiv?
Es gibt derzeit keine bevorstehenden Veranstaltungen.