Die Vergabeagentur wird künftig mehr Güter und Leistungen für die Vergabestellen zentral einkaufen. Die Landesregierung hat den entsprechenden Plan genehmigt.
Die Landesregierung hat gestern (5. Dezember) den Plan der Landesvergabeagentur für die Sammelbeschaffungen der Jahre 2018 und 2019 genehmigt. Darunter versteht man einen Wettbewerb zur Vereinbarung eines Preises für standardisierte Güter und Leistungen mit einem Lieferanten, von dem alle Körperschaften profitieren können. „Das Ziel der Sammelbeschaffungen ist es, Geld zu sparen und den Verwaltungsaufwand der einzelnen öffentlichen Körperschaften bei der Beschaffung der Güter zu reduzieren und den Einkauf so zu beschleunigen“, betont Landeshauptmann Arno Kompatscher. Zudem trage die Sammelbeschaffung wie auch das Vergabegesetz insgesamt zur Transparenz bei.
Die Kriterien, die Güter oder Leistungen erfüllen müssen, damit sie für eine Sammelbeschaffung geeignet sind, sind vielfältig: Die Produkte müssen standardisiert sein, ihr Bedarf muss leicht planbar sein, eine Vielzahl an Körperschaften muss diese verwenden und der Auftragswert muss insgesamt über eine halbe Million Euro betragen.
Beispiele von Sammelbeschaffungen im Jahr 2017
Schon in diesem Jahr sind Vereinbarungen für Sammelbeschaffungen für einige Güter getroffen worden. „Jene für Gaslieferungen ist im Sommer zu Ende gegangen und von den Vergabestellen gut genutzt worden“, sagt der Direktor der Agentur für die Verfahren und die Aufsicht im Bereich öffentliche Bau-, Dienstleistungs- und Lieferaufträge (AOV), Thomas Mathà. Nicht ganz so gut sei es für das Streusalz gelaufen, weil die Mindestliefermenge für manche Körperschaften zu hoch war. Beim Straßendienst des Landes ist man hingegen sehr zufrieden mit dem neuen System, sagt der geschäftsführende Direktor der Landesabteilung Straßendienst, Philipp Sicher. „Der Preis des Streusalzes ist gegenüber früher etwa um fünf Prozent gesunken, obwohl der Landesstraßendienst ja immer schon ein Großabnehmer war“, sagt Sicher. Darüber hinaus habe er nur die Sicherheit, dass die Ausschreibungsmodalitäten korrekt sind.
Das System wird weiter verbessert
„Wir haben uns im vergangenen Sommer mit den Vergabestellen abgestimmt, um die Akzeptanz für die Sammelbeschaffung bei den Körperschaften aber auch das System selbst weiter zu verbessern“, berichtet Mathà. Der Plan für Sammelbeschaffungen umfasst in den nächsten beiden Jahren beispielsweise Papier und andere Artikel für den Bürobedarf, Strom, Gas, Lebensmittel, Kraftstoff, Berufsbekleidung und Büromöbel. Details dazu können online dem Plan der AOV entnommen werden.
Auch Südtirols Unternehmen sind gefordert
Wichtig sei es der AOV zufolge, dass sich Südtiroler Kleinunternehmen öfter zusammentun, um gemeinsam an den Ausschreibungen teilzunehmen. So könnten auch sie vom System profitieren und gegen die Konkurrenz bestehen. (mgp)
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