Im Herbst soll die Eingangshalle, die das Krankenhaus mit dem neuen Kliniktrakt verbindet, fertiggestellt sein. Diese Zusage gab es bei einem Baustellenbesuch.
Rund 200 Arbeiter sind derzeit auf der größten Baustelle des Landes am Bozner Krankenhaus im Einsatz. „Wir bauen für alle Menschen in Südtirol und wollen ihnen im Krankenhaus in Bozen schnell und vor allem auch gut helfen, wenn sie krank oder verletzt sind, weshalb diese Baustelle wohl auch die wichtigste des Landes ist“, unterstrich Hochbau-Landesrat Christian Tommasini. Gemeinsam mit Gesundheitslandesrätin Martha Stocker hat er sich kürzlich ein Bild vom Baufortschritt gemacht.
Zügig weiterbauen
Beide Landesräte drängen auf ein rasches Weiterarbeiten, damit möglichst schnell hochwertige Gesundheitsdienste für die Menschen bereitstehen. Jede Woche müssen die Bauunternehmen, die an der Großbaustelle im Einsatz sind, dem Verantwortlichen für den Bau Domenico Cramarossa die Berichte über den Baufortschritt vorlegen – ab und an auch im Beisein der Landesräte, so wie vor einigen Tagen. Nicht mehr lange wird es demnach dauern, bis die sogenannte „Magistrale“, der 36.900 Kubikmeter umfassende Verbindungstrakt zwischen dem aktuellen Krankenhaus und der neuen Klinik fertig ist. Sie soll allen, die ins Krankenhaus gehen, Orientierung bieten. Bis Herbst, sagt Baufirmenvertreter Martin Atzwanger, wird dieses zentrale Gebäude fertig sein. Dann müssen Möbel und Geräte eingebaut werden, was einige weitere Monate in Anspruch nehmen wird. Im Laufe des Jahres 2019 soll das Gebäude nutzbar sein. Gearbeitet wird derzeit auch an der 255.000 Kubikmeter großen neuen Klinik mit den Poliambulatorien, der Notaufnahme, der Radiodiagnostik, dem Operationstrakt, der Intensivstation und der chirurgischen Bettenstation sowie den Diensten für Patienten und Besucher wie Bank, Post, Geschäfte, Restaurant und Bar. Der Hubschrauberlandeplatz auf dem Dach steht schon bereit.
Dienste verbessern
„Vor allem für die derzeit räumlich sehr beengte Notaufnahme sollte es somit in absehbarer Zeit eine Entlastung geben“, unterstreicht Landesrätin Stocker. In der Tat wird die neue Notaufnahme mit Beobachtungsstation eine Nutzfläche von rund 2900 Quadratmetern haben, während die Nutzfläche der Notaufnahme aktuell 1300 Quadratmeter beträgt. Am Ende der Erweiterungsphase können die Dienste in die neue Klinik übersiedeln, was sehr genau geplant werden müsse und sehr anspruchsvoll sei, so der Verfahrensverantwortliche Danilo Mora. Anschließend kann der Umbau des bestehenden aus den 70er Jahren stammenden Krankenhauses beginnen, der voraussichtlich in vier Phasen innerhalb von zehn Jahren abgewickelt wird. „Während der Arbeiten gilt ist es eine besondere Herausforderung, den Krankenhausbetrieb nicht zu beeinträchtigen“, sagt Ressortchef Paolo Montagner.
Zukunfts-Klinik
In das neue Bozner Krankenhaus, das mit modernster Technik ausgestattet wird und eine exzellente Krankenversorgung bietet soll, investiert das Land insgesamt rund 610 Millionen Euro. Die Größe des neuen Krankenhauskomplexes entspricht jener von 70 Häusern, also einem kleinen Dorf. Das Krankenhaus soll jedoch nicht nur funktional, sondern durch eine bessere Verteilung und angenehme Räume mitarbeiterfreundlich sowie durch bessere Zugänge, mehr Orientierung und Dienste sowie Zweibettzimmer mit Bad besonders patientenfreundlich werden. Innovativ wird auch die Energieversorgung am Krankenhaus: Heizwärme im Winter und Kühlung im Sommer liefert nämlich das Fernheiznetz, das durch die Restmüllverwertungsanlage in Bozen Süd gespeist wird.
(SAN)
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