Seit Jänner 2018 werden die Beratungen auch in Brixen, Bruneck, Innichen, St. Ulrich, Sterzing, Schlanders, Mals und Neumarkt angeboten.
In Südtirol gibt es rund 2500 Sachwalter. Sie sind eine Hilfestellung für all jene Personen, die aufgrund einer Krankheit oder auch einer physischen oder psychischen Beeinträchtigung nicht (mehr) selbst dazu in der Lage sind, ihre eigenen Interessen wahrzunehmen. Dazu zählen beispielsweise Menschen mit Behinderung oder Menschen mit einer psychischen Erkrankung. Die Figur des Sachwalters gibt es in Italien bereits seit 2004, seit 2006 bietet der Dachverband für Soziales und Gesundheit in Bozen Beratung rund um das Thema an.
Mit Jänner 2018 wurde die Beratung ausgedehnt, sie wird jetzt auch in Brixen, Bruneck, Innichen, St. Ulrich, Sterzing, Schlanders, Mals und Neumarkt angeboten. „Die Figur des Sachwalters wird im Zuge der alternden Gesellschaft immer noch wichtiger werden“, sagte Soziallandesrätin Martha Stocker heute (19. März) bei der Vorstellung der neuen Dienste und kündigte ein neues Landesgesetz an, mit dem die Sachwalterschaft noch in diesem Jahr auf eine bessere Grundlage gestellt werden soll. „Wir haben in Südtirol ein Album vorgesehen, in das sich alle Personen eintragen lassen können, die dazu bereit sind, diese Aufgabe zu übernehmen. Aus diesen Personen kann das Gericht dann auswählen. Wir setzen auf eine gute Vorbereitung für diese verantwortungsvolle Aufgabe und sehen für die Eintragung in Südtirol vor, dass eine Ausbildung gemacht und laufende Weiterbildungsangebote genutzt werden – obwohl das vom staatlichen Gesetz nicht vorgeschrieben wird.“
„Das Angebot wird genutzt“, sagte Roberta Rigamonti, Projektverantwortliche im Dachverband. Sie wies auch auf die gute Zusammenarbeit mit dem Landesgericht hin. Gut 200 Anfragen für eine Sachwalterschaft würden in einem Jahr eingehen, allein im vergangenen Jahr seien beim Dachverband fast 800 Anrufe zum Thema eingelangt. Seit der Beratungsschalter im Jahr 2006 eingerichtet wurde, habe er etwa ein Drittel der Menschen auf diesem Weg beraten und unterstützt. „Jetzt ist es wichtig, dass wir das Angebot verbreitern, es für alle Menschen im ganzen Land leichter zugänglich machen“, zeigte sie sich überzeugt. Martin Telser, Präsident des Dachverbands für Soziales und Gesundheit, gab in diesem Zusammenhang zu bedenken, dass in den vergangenen Jahren auch die Außenstellen des Landesgerichts nach und nach geschlossen wurden. Auch deshalb sei es wichtig, Informationsschalter im ganzen Land einzurichten, sagte er. Oft sei es wichtig, die ganze Familie zu beraten.
Ein wichtiger Partner bei der Beratung vor Ort sind die Gemeinden. „Wir haben diese Initiative von Beginn an unterstützt“, sagte der Vizepräsident des Gemeindenverbands, Joachim Reinalter. Viele Fragen stellten sich vor Ort, deshalb sei es wichtig, vor Ort auch Antworten zu geben, betonte er.
(ep)
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