Südtirol ist mit Wasser reich gesegnet und die Qualität kann sich sehen lassen: Der Schutz dieser wertvollen Ressource steht im Fokus der Landesumweltagentur.
Eine stärkere Berücksichtigung der natürlichen Umwelt der Ressource Wasser ist von enormer Bedeutung, denn Ökosysteme wie Berge, Wälder, Wiesen und Feuchtgebiete sind natürliche Wasserspeicher. Sie bilden eine solide Grundlage für die Erhaltung der Quantität und der Qualität unserer Wasserressourcen“, erklärt Umweltlandesrat Richard Theiner. Aus diesem Grund nehme die Ausweisung von eigenen Trinkwasserschutzgebieten und die kontinuierliche Kontrolle der Qualität des Trinkwassers und der Versorgungsanlagen eine zentrale Rolle in der Tätigkeit der Umweltagentur des Landes ein.
Kontrolle vom Ursprung bis zum Abnehmer
Zahlreiche Quellen und Tiefbrunnen liefern das Rohwasser an Trinkwasserversorgungsanlagen, die dieses über Trinkwasserleitungen an die Abnehmer verteilen. „Von der Quelle bis zum Wasserhahn wird das Trinkwasser in Südtirol regelmäßig kontrolliert und analysiert“, betonte Thomas Senoner, Direktor des Landesamtes für Gewässernutzung, heute (21. März) im Rahmen des „Forums für Trinkwasser“ in Brixen, das bereits zum sechsten Mal anlässlich des morgigen Weltwassertags organisiert wurde.
So untersucht das Biologische Landeslabor das Trinkwasser auf eventuelle mikrobiologische Verunreinigungen: 2900 Proben, die direkt beim Abnehmer, aber auch an Quellfassungen oder Trinkwasserspeichern im ganzen Land gezogen wurden, waren es allein im Jahr 2017. Werden die gesetzlichen Grenzwerte überschritten, werden über die Hygienedienste sofort Maßnahmen zur Wiederherstellung der Wasserqualität ergriffen. Neben Trinkwasser hat das Biologische Landeslabor im vergangenen Jahr weitere 2700 Wasserproben – Schwimmbadwasser, Badewasser, Mineralwasser, Oberflächenwasser etc. – auf ihre Güte hin überprüft. Da in einigen Gegenden in Südtirol im Gestein das radioaktive Gas Radon vorkommt, untersucht das Labor für physikalische Chemie Südtirols Trinkwasserquellen auf den Radongehalt. „Radon wird in Thermalbetrieben für Kuren eingesetzt, man sollte aber nicht ständig damit in Kontakt kommen, da es gesundheitliche Schäden verursachen kann“, erklärt Amtsdirektor Luca Verdi. Sei der Radongehalt im Trinkwasser zu hoch, müssten Gegenmaßnahmen in die Wege geleitet werden.
Nachhaltige wirtschaftliche Nutzung
„Das kostbare Gut Wasser zu schützen und auch für die zukünftigen Generationen zu erhalten, ist eine unserer wichtigsten Aufgaben“, erklärt Umweltlandesrat Richard Theiner. „Insbesondere legen wir auf den Schutz des Trinkwassers großen Wert. Denn ohne Wasser gibt es kein Leben.“ Immer genug Wasser zur Verfügung zu haben, sowohl sauberes Trinkwasser als auch Wasser für Landwirtschaft, Industrie und Tourismus, ist keine Selbstverständlichkeit. „Eine nachhaltige Wassernutzung ist die Grundlage für wirtschaftliche Entwicklung“, unterstreicht Landesrat Theiner. Dazu gehöre die Regelung der Restwassermengen von Wasserableitungen ebenso wie die Einführung der Umweltgelder für kleine und mittlere Konzessionen. „Die Vereinbarkeit aller Wassernutzungen ist eine Herausforderung und wurde in der Prioritätenliste des Wassernutzungsplans auch gefunden“, unterstreicht der Landesrat. Vor allen anderen Nutzungen wurde jedoch dem Trinkwasser Vorrang gegeben. „Während alle andere Nutzungen Arbeitsplätze sichern, ist das Trinkwasser die Lebensgrundlage selbst“, so Theiner.
Kampagne gegen Wasserverschwendung
Um der Wasserverschwendung entgegenzuwirken, hat die Landesagentur für Umwelt eine Sensibiliserungskampagne mit dem Videospot „Schließ den Wasserhahn!“ gestartet. Der Radiospot „Wasser, unsere wertvollste Ressource“ findet sich auf Soundcloud. Zudem kann auf dem Youtube-Kanal des Landes Südtirol (Playlist „Umwelt“) das Video der Landesumweltagentur zum Thema Wasser abgerufen werden. (mpi)
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