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BRUNECK – Der Aufforderung vom Schulamt, mehr auf Bewegung und physische Aktivität der Schüler/innen zu achten, war man in der Mittelschule Karl Meusburger nachgekommen. Die Klasse 3F holte sich dazu auf Initiative ihrer Fachlehrer für literarische Fächer und Integration sachkundige Hilfe in die Schule.

 

„Leider ist es heute in der Tat so, dass Schüler/innen klar an Bewegungsmangel leiden, was bereits in frühen Jahren zu Haltungsschäden führt. Im Durchschnitt gehen Schüler/innen – nach einer neuen Studie – nur noch 900 Meter pro Tag zu Fuß. Nötig wären, um die Muskulatur zu kräftigen und damit etwa Rückenschmerzen zu vermeiden, mindestens vier bis fünf Kilometer. Vom Sitzen in der Schule geht es quasi nahtlos über zum Sitzen vor dem Fernseher, dem Computer oder am Handy. Generell wird weniger Sport betrieben und das Spielen im Freien, wie das Bauen von Baumhäusern, ist heute im Grunde nicht mehr anzutreffen“, konstatiert Florian Leimgruber, Fachlehrer für Integration in der Klasse 3F der Mittelschule Karl Meusburger. Gemeinsam mit Werner Innerkofler, dem Fachlehrer für literarische Fächer der 3F, habe er überlegt, wie man die Schüler/innen in dieser Hinsicht sensibilisieren könnte, und so sei schließlich die Idee geboren, sich fachmännische Hilfe zu holen: „Wir haben den Chiropraktiker und Verfechter der Dorn-Breuss-Methode Walter Kaltenhauser aus Uttenheim in den Unterricht eingeladen, dem es ein Anliegen war, den Schülerinnen und Schülern praxisnah die richtigen Tipps zu vermitteln.“

ZU SCHWERE SCHULTASCHEN
„Da aber nicht nur Bewegungsmangel den Ausschlag für Haltungsschäden und Rückenschmerzen gibt, ging Kaltenhauser auch auf ein weiteres Problem ein: Falsches oder einseitiges Tragen der Schultasche belastet die Wirbelsäule und führt zu Haltungsschäden wie Rundrücken oder Hohlrücken. Er verwies darauf, dass Stabilität und Belastbarkeit des kindlichen Skelettes erst mit zunehmendem Wachstum und Alter der Schüler steigen, weshalb es zur Vermeidung von Haltungsschäden wichtig sei, dass die gepackte Schultasche nicht mehr als zehn Prozent des Körpergewichtes des Schülers betragen sollte“, erinnert sich Leimgruber und betont: „um die zu schwere Schultasche zu vermeiden, ist es wichtig, dass die Schüler/innen verstehen, welche Unterrichtsmaterialien am jeweiligen Tag gebraucht werden. Nicht immer muss jedes Buch in die Schultasche. Das Wesentliche vom Unwesentlichen zu unterscheiden, damit tun sich Jugendliche im Mittelschulalter entwicklungsmäßig oft noch schwer, das gilt für einen Sachtext genauso wie für das Organisieren der Schultasche.“

GROSSES INTERESSE
„Die Thematik hat die Schüler/innen sehr interessiert“, bestätigt Leimgruber, „denn Kaltenhauser erhielt ihre volle Aufmerksamkeit. Sie stellten von sich aus Fragen nach Ursache und Heilung ihrer Rücken-, Kopf- oder Gelenksschmerzen. Der Chiropraktiker aus Uttenheim gab sich sodann keineswegs mit seiner Powerpoint-Präsentation zufrieden. Er legte selbst Hand an und linderte so spontan manche ‚Wehwehchen‘ der Schüler/innen, die von ihm sichtlich begeistert waren.“ (SP)