Sommer, Sonne und endlich Urlaub – da Vorfreude ja bekanntlich die schönste Freude ist, widmen wir uns angesichts der sich nähernden Ferienzeit dem Thema Verreisen und im spezifischen den Reisebüros, einem der Ansprechpartner im Bereich Urlaubsplanung.
Getreu dem Grundsatz „Clever suchen, sicher buchen“ tritt die Fachgruppe der Reisebüros im hds, dem Handels- und Dienstleistungsverband Südtirols, auf. Welche Aufgaben diese hat, wie deren aktuelle Situation aussieht und welche zukünftigen Herausforderungen es zu stemmen gilt, verrät uns Martin Pichler, der Präsident der Fachgruppe, im Interview.
ZUSTÄNDIGKEITEN
„Die Aufgabe des Verbandes der Südtiroler Reisebüros im hds ist vor allem, für die Mitarbeiter und Inhaber der Reisebüros Fortbildungskurse anzubieten“, berichtet der Experte. In den letzten Jahren seien Schulungen in Bereichen wie Verkaufen, soziale Netzwerke, Buchhaltung, zu den Reiseversicherungen sowie zum Reklamationsmanagement organisiert worden, dazu noch Informationsabende in Zusammenarbeit mit verschiedenen Reiseveranstaltern. Außerdem kümmere sich der Verband durch gemeinsame Werbeaktionen um die Sichtbarkeit der Reisebüros im hds und letzthin unterstützte man auch die Weihnachtsaktion zu Gunsten von „Südtirol hilft“. Auf Bezirksebene sei bis jetzt noch nichts angeboten worden, die Pustertaler Reisebüros im hds würden aber laut Präsident Pichler regelmäßig an den gemeinsamen Aktionen des Verbandes teilnehmen.
VERBRAUCHERSCHUTZ
Für ungetrübte Urlaubsstimmung sorgte bis Juli 2016 ein nationaler Garantiefonds zum Schutz der Verbraucher, dieser sah unter anderem vor, dass im Falle eines Konkurses bzw. bei Zahlungsunfähigkeit des Reiseveranstalters oder Vermittlers, der Preis für das Reisepaket zurückerstattet wurde. Seit knapp zwei Jahren sind Tour Operator und Reisebüros dazu verpflichtet, entsprechende Versicherungspolicen bzw. Bankgarantien abzuschließen, die anstelle des Fonds den finanziellen Schaden am Kunden abwenden sollen. Martin Pichler erklärt, dass der Schutz der Konsumenten vor allem davon abhänge, welche Art von Dienstleistung gekauft und mit welchem Zahlungsmittel gezahlt wurde.
NEUE GESCHÄFTSMODELLE
Auf die Frage, ob sich die hiesigen Reisebüros vermehrt am Incoming – welches ausgehend von der Destination Angebotspakete für den Gast schnürt – beteiligen sollte, antwortet der Fachmann: „Soviel ich weiß, gibt es im Pustertal schon gute Incoming-Büros, die nicht nur in Südtirol, sondern in der gesamten Region, z. B. am Gardasee, sehr stark tätig sind.“ Für eine Incoming-Agentur sei eine gute Zusammenarbeit mit den Hoteliers sehr wichtig. Ist diese vorhanden, gäbe es sicher noch Potential für weitere Einrichtungen, so Pichler. Und schließlich sehe er neuen Anbietern wie dem Fernbusunternehmen „Flixbus“ oder der Mitfahrzentrale „BlaBlaCar“ getrost entgegen, da diese für die Reisebüros keine Konkurrenz darstellen würden. Martin Pichler: „Die Herausforderung für die Reisebüros ist es, den Kunden mit Fachwissen zu überzeugen, auf die speziellen Wünsche einzugehen und somit das für ihn maßgeschneiderte Angebot zu erstellen.“ (MP)
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