Fast 60 Prozent der bis 2020 zur Verfügung stehenden Mittel sind bereits zugewiesen. Begleitausschuss des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung tagt.
Aufgabe des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung EFRE ist es, europaweit einen Beitrag zum Abbau großer Ungleichgewichte zu leisten. In Südtirol sollen mit diesem Förderprogramm vier Ziele erreicht werden: die Stärkung von Forschung, technologischer Entwicklung und Innovation, die Verbesserung der Nutzung und Qualität der Informations- und Kommunikationstechnologien, die Verringerung der Kohlendioxid-Emissionen mit Hauptaugenmerk Energieeffizienz und nachhaltige Mobilität sowie die Vermeidung naturbedingter Risiken.
Als Vorsitzender des Begleitausschusses wies Landeshauptmann Arno Kompatscher bei der Eröffnung der Sitzung auf die Wichtigkeit der EFRE-Beiträge hin. Es gelte, immer mehr in Forschung und Entwicklung zu investieren, hob er hervor. Großen Einsatz und große Begeisterung machte er nicht nur in den Forschungslabors, sondern auch in den Betrieben aus. Es sei auch wichtig, auf Nachhaltigkeit und Gleichgewicht zu achten. Er sprach sich für weniger Bürokratie und schnellere Abläufe aus, um bestmögliche Lösungen zu erreichen. Bereits jetzt könne von einer vorbildlichen Umsetzung des Operationellen Programms EFRE in Bozen gesprochen werden.
Konzentration und Auswahl
Konzentration auf Schlüsselmaßnahmen und eine rigorose Auswahl der Projekte seien von grundlegender Bedeutung, unterstrich die Direktorin der Abteilung Europa Martha Gärber. Bei der Realisierung der Labore im NOI Techpark etwa wie beim Breitband-Ausbau und dem Management und der Vorbeugung von Naturgefahren mit Mitteln aus dem EFRE gehe es um Achtsamkeit, eine pragmatische und konzertierte Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten und eine konsequente Schritt-für-Schritt-Strategie. Dank sprach die Abteilungsdirektorin allen Stakeholdern aus, allen voran der Verwaltungsbehörde, die von Peter Gamper geleitet wird, für die wertvolle und zielgerichtete Arbeit, die bisher geleistet wurde. Für dieses Jahr sind geplant: die vierte Aufforderung zur Projekteinreichung der Achse 4 Sicherer Lebensraum, die dritte Aufforderung für die Achse 2 Glasfaseranbindung der Gewerbegebiete bzw. der Umsetzer sowie der vierte und fünft Aufruf für Achse 1 Forschung und Innovation.
Die Mitglieder des Begleitausschusses treten mindestens einmal im Jahr zusammen. Nach dem Bericht zum Umsetzungsstand des EFRE-Programms „Investitionen in Wachstum und Beschäftigung“ 2014 bis 2020 wurde heute der jährliche Durchführungsbericht genehmigt. Informiert wurde über die Neuprogrammierung des Operationellen Programms und den Evaluierungsplan.
Fast 60 Prozent in vier Schwerpunktbereiche investiert
Zur Verfügung stehen im Programmzeitraum 2014 bis 2020 136,6 Millionen Euro: für den Schwerpunkbereich Forschung und Innovation und für die Achse Digitales Umfeld jeweils 32,7 Millionen Euro, für den Bereich Nachhaltige Umwelt 39,3 Millionen und für den Schwerpunktbereich Sicherer Lebensraum 26,2 Millionen Euro. Dazu kommt die fünfte Achse Technische Hilfe mit 5,5 Millionen Euro. Von den 131,1 Millionen Euro für die ersten vier Achsen wurden bisher genehmigten Projekten 77,5 Millionen Euro und damit 59 Prozent des Budgets zugewiesen: In die Achse Forschung und Innovation flossen von den zur Verfügung stehenden Mitteln 14,02 Millionen ((43 Prozent), in die Bereiche Digitales Umfeld 22,5 Millionen (69 Prozent), Nachhaltige Umwelt 24,6 Millionen (63 Prozent) und Sicherer Lebensraum 16,2 Millionen (62 Prozent). Am heutigen Nachmittag besichtigen die Mitglieder des Begleitausschusses den NOI Techpark in der Bozner Industriezone. Auch deshalb, weil im Rahmen des soeben abgeschlossenen dritten EFRE-Aufrufs „Forschung und Innovation“ unter anderem neun Infrastrukturprojekte gefördert wurden, die durch die Errichtung neuer Labors einen weiteren Meilenstein im Ausbau der Forschungsstruktur im NOI-Techpark setzen. (mac)
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