Sand in Taufers – Der Bürgersaal war zum Bersten voll, als am 15. Mai Bürger und Politiker zum Stelldichein geladen waren. Offensichtlich bestand Gesprächsbedarf.
Es ist eine der wenigen Möglichkeiten, die Distanz zwischen Bürgern und Politikern zu reduzieren: die Bürgerversammlung. Diese Möglichkeit wurde von den Tauferer Bürgerinnen und Bürgern gut genutzt. Viele sind gekommen, um sich Klarheit über das Finanzdesaster nach dem Bau des Hallenbades Cascade zu verschaffen. Dass Landeshauptmann Arno Kompatscher neben Bürgermeister Sigfried Steinmair informierte, fanden die allermeisten gut. Zuerst erläuterte der Bürgermeister die verzwickte Finanzlage der Gemeinde, dann übergab er das Wort an den Landeshauptmann. Dieser erklärte ausführlich, warum und in welcher Form das Land mit 14 Millionen Euro aus dem sogenannten Rotationsfond die Gemeinde Sand in Taufers unterstützt. Im Anschluss waren die Bürgerinnen und Bürger an der Reihe, ihre Meinung, Lösungsvorschläge und Kritik anzubringen; und von allem gab es eine ganze Reihe. Schnell stellte sich heraus, dass eine Bürgerversammlung keine leichte Übung für die Politiker ist. Nichtsdestotrotz war es ein gelungener Abend, der für Klarheit und Transparenz gesorgt hat. Um Mitternacht, vier Stunden nach Versammlungsbeginn, war die Bürgerversammlung 2018 – für Arno Kompatscher war es die 100. Bürgerversammlung in einer Südtiroler Gemeinde – schließlich zu Ende. Der Zweck einer Bürgerversammlung ist, dass Bürger und Politiker „Tacheles“ miteinander reden. Und das kann und darf auch mal etwas länger dauern, wie es sich in Sand in Taufers gezeigt hat.
(SH)
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