Bruneck – Die Arbeit von Chronisten ist wertvoll. Meistens kommt sie erst dann richtig zum Tragen, wenn wir Informationen aus der Vergangenheit benötigen. Spätestens dann gelangen die kostbaren Schätze ans Tageslicht, die in mühevoll gefertigten Chroniken schlummern. Die Chronisten des Pustertals trafen sich am 4. Mai in Bruneck.
Die Bezirkschronistin Maria Mutschlechner begrüßte die anwesenden Chronisten des Pustertales und die eingeladenen Gäste. Darunter die Landeschronistin Rita Thaler Wieser und den Bezirkschronisten von Osttirol Josef Wurzer, sowie alle Interessierten, die dem Chronistentreffen beiwohnten. Die Bezirkschronistin stellte den Tätigkeitsbericht vor und berichtete über Veranstaltungen sowie Initiativen des vergangenen Jahres. „Für amtierende und angehende Chronisten wurden eine Reihe von Fortbildungsveranstaltungen angeboten: Zum Beispiel in Zusammenarbeit mit dem Landesarchiv, mit der Stadtgemeinde Bruneck, mit dem Tirol Archiv Photographie (TAP) und mit dem Bildungsforum Tirol“, informierte Maria Mutschlechner. „Es ist eine große Aufgabe für jede Gemeinde einen Chronisten oder ein Chronisten-Team zusammenzustellen, die das Zeitgeschehen festhalten. Wir leben in einer schnelllebigen Zeit mit vielen Veränderungen, und vieles geht verloren, wenn es nicht dokumentiert wird“, mahnt Maria Mutschlechner. Ein großes Thema seien derzeit Fragen im Zusammenhang mit Fotorechten und Datenschutz, ein weiteres die Sicherung von alten Dokumenten und deren Erschließung, erklärt die Bezirkschronistin weiter. „Chronisten halten immer wieder sehr alte Dokumente in ihren Händen oder werden um Rat zu alten Inschriften gefragt. Es gibt immer weniger Menschen, die die alte deutsche Schrift oder Fraktur lesen können. Deshalb sei gemeinsam mit dem Stadtarchivar Bruneck, Andreas Oberhofer, ein Kurs organisiert worden, bei dem Chronisten und Interessierte anhand von konkreten Schriftdokumenten das Lesen dieser Schriften lernen konnten“, berichtet die Bezirkschronistin.
DIGITALISIERUNG VON CHRONIKEN
„Auch Chronisten gehen mit der Zeit: schreiben am PC, fotografieren digital und nutzen den Fortschritt der Technik. So manche Jahreschronik wird digital erstellt. Auf Landesebene ist man bestrebt, Chroniken längerfristig zu sichern und so aufzubereiten, dass sie möglichst vielen zugänglich sind. Die Digitalisierung auch älterer Jahreschroniken durch die Tessmann-Bibliothek ist geplant“, erklärte die Landeschronistin Rita Thaler Wieser und sprach über die Initiativen auf Landesebene. Chronistin Maria Leitgeb vom Chronistenteam Antholz gab Einblicke in die Arbeitsweise der Gruppe. Josef Wurzer, Osttiroler Bezirkschronist, gab wichtige Tipps zur Landesbibliothek Tessmann-Suche im Internet. (TL)
Es gibt derzeit keine bevorstehenden Veranstaltungen.