Auf vierteljährlicher Basis hat die Beobachtungsstelle für Preise und Tarife der Autonomen Provinz Bozen auch 2017 diverse Ausgaben unter die Lupe genommen: Lebensmittel sind dabei in Trient am günstigsten, gastronomische Genüsse in Innsbruck und touristische Zentren präsentieren sich teuer.
Interessant für uns im Pustertal: Gleich zu Beginn der Erhebung wird auf den Dauerbrenner der Treibstoffkosten (Benzin sowie Diesel) eingegangen – dem ewigen Dilemma, dass diese bei uns zu hoch, im benachbarten Österreich zu niedrig sind. Gemäß dem Landesinstitut für Statistik (Astat) trifft die Aussage zu, die Preisschere zwischen Südtirol / Trient und Innsbruck klafft in der Fünf-Jahres-Untersuchung auseinander, mit einer generellen Tendenz: Wiederum steigende Spesen im letzten Trimester des Vorjahres.
DAS NORD-SÜD-GEFÄLLE
Werden Markenprodukte des Lebensmittelbereichs miteinander verglichen, so ergibt sich in Trient mit knappen 127 Euro der günstigste Warenkorb. Bereits jener in unserer Landeshauptstadt kommt auf gute 133 Euro, Innsbrucker zahlen nochmals fast zehn Euro mehr. Anzumerken gilt, dass letztgenannter Vergleich ein wenig hinkt, da gewisse Markenerzeugnisse nördlich des Brenners nicht vorgefunden wurden.
DER TOURISMUS HAT SEINEN PREIS
Geordnet nach Gemeindetyp kommt die Beobachtungsstelle auf folgende Rangordnung: Am billigsten kommt der Warenkorb dem Verbraucher in den nicht vorwiegend touristischen Zentren (ca. 131 Euro, mit auffällig vielen, günstigen Grundnahrungsmitteln) zu stehen, es folgen die Haupt- sowie Nebenzentren (zwischen 133 und 134 Euro) und schlussendlich die touristischen Zentren (ungefähr 137 Euro). Bei Betrachtung dieser tourismus-geprägten Aufstellung nach statistischen Bezirken, namentlich Bozen, Brixen-Sterzing, Bruneck und Meran-Schlanders, liegen wir im Pustertal vorne – sind also am teuersten, mit 134,38 Euro; unsere Eisacktaler Nachbarn bezahlen hingegen um die 2,50 Euro weniger für denselben Einkauf. Ein Tipp für Sparfüchse: In der Zwischensaison jetzt im Juni erfahren die Lebensmittelpreise ihren Jahrestiefstand.
DIE HERANGEHENSWEISE
Klassifiziert werden die Gemeinden in der Analyse mittels der angesprochenen statistischen Bezirke rund um die Städte Bozen, Meran, Brixen und Bruneck. Danach kommen weitere Gemeinden, drei an der Zahl, hinzu; im Falle unseres Bezirks ist es Abtei als stark touristisches Zentrum, nicht vorwiegend touristisch präsentiert sich Sand in Taufers, als Nebenzentrum fungiert Pfalzen.
EIN KONKRETES BEISPIEL
Sieht man vom Kriterium des vorgegebenen Markenartikels ab und widmet sich dem meistverkauftem Produkt, so machen die Ausgaben für Gastronomie in Innsbruck am wenigsten aus, gefolgt von Bozen und schließlich Trient. In der direkten Gegenüberstellung zwischen Bozen und Bruneck sind es erneut wir Rienzstädter, denen tiefer in die Tasche gegriffen wird: Für sieben verschiedene Bestellungen, darunter Essen in einem Restaurant, ein Glas roter Tischwein oder der Cappuccino in einer Bar, zahlten wir im Dezember 2017 durchschnittlich 30,57 Euro, während ein Bozner hierfür im Schnitt 29,68 Euro berappen musste.
(MP)
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