Innichen – Pünktlich zur Sommersaison wurde am 16. Juni im Kunstraum Café Mitterhofer die Fotoausstellung zum Thema „Frauen Women“ von Erika Hubatschek eröffnet. Einblicke in die Welt der bäuerlichen Frauen und deren Arbeitsweisen im Zeitraum von 1939 bis 1954 berührten die Herzen der Vernissage-Besucher.
Zu Beginn führte Walter Merlin in die Thematik der damaligen Frauenwelt ein und betonte die erstaunenserregende Lebensweise der vor acht Jahren verstorbenen Erika Hubatschek. „Sie fiel als Frau in einer männerdominierten Welt nicht nur hinter der Kamera auf, sondern auch als alleinerziehende Mutter, Forscherin und Akademikerin. So waren ihre Fotos ursprünglich nicht zur Veröffentlichung gedacht, sondern zur Dokumentation ihrer wissenschaftlichen Arbeiten. Außerdem wollte sie nie als Fotografin bezeichnet werden und bevorzugte den Begriff der Geografin und Volkskundlerin“, führte Walter Merlin aus. Ihre Bilder übermitteln laut Walter Merlin, wer damals das wirklich starke Geschlecht war und wer heute als wahrer Held der Geschichte gesehen werden sollte, indem sie die unbeschönigte Realität der hart arbeitenden Bäuerinnen zeigen. Erika Hubatschek habe die unterschiedlichen, auf ihren Aufnahmen abgebildeten Arbeiten nicht nur fotografiert, sondern zuvor auch selbst ausprobiert. Dadurch habe sie ein einzigartiges Verständnis für die Lebensweise der Bäuerinnen entwickelt und sei dazu in der Lage gewesen, die ausdrucksstärksten Momente einzufangen, so Walter Merlin. Die Anwesenheit ihrer Tochter bescherte den Gästen am Samstagabend zusätzlich einige spannende Anekdoten aus dem Leben Erika Hubatscheks. Außerdem betonte Irmtraud Hubatschek, dass ihre Mutter ihre Motive genau studierte, bevor sie den Auslöser betätigte, und vor dem Entwickeln viel Zeit in die richtige Auswahl der Bilder investierte. „Fotografieren war kein billiges Hobby zur damaligen Zeit, also gönnte man sich selten mehr als ein Bild pro Motiv“, erzählte Irmtraud Hubatschek. Dankbar für die ausgestellten Fotos zeigte sich auch Bürgermeisterin Rosmarie Burgmann, die von einer verschwundenen Welt sprach, welche im Kunstraum Café Mitterhofer wieder zum Vorschein kommt. Interessierte können sich die Ausstellung bis zum 21. September ansehen. (VZ)
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