Ahornach – Im kommenden September wird der jüngste Naturpark des Landes dreißig Jahre alt. Am 22. Juli wurde das Jubiläum bei den sanierten „Lobisa Schupfn“ gebührend vorgefeiert.
Ahornach – Im kommenden September wird der jüngste Naturpark des Landes dreißig Jahre alt. Am 22. Juli wurde das Jubiläum bei den sanierten „Lobisa Schupfn“ gebührend vorgefeiert.
30 JAHRE NATURPARK RIESERFERNER-AHRN
Kaum zu glauben, doch es sind bereits dreißig Jahre vergangen, seitdem der jüngste Naturpark Südtirols, der Naturpark Rieserferner-Ahrn, gegründet wurde. Und kaum zu glauben, dass auch heute noch – nach so viel Aufklärungsarbeit, Förderungen, überregionaler Wertschätzung und vielen positiven Konsequenzen – die kritischen Stimmen noch nicht gänzlich verebbt sind. Dennoch: Der Erfolg spricht für sich und wird über die Grenzen hinaus anerkannt. Grund genug, das 30-jährige Bestehen der Unterschutzstellung dieser herrlichen Naturlandschaft gebührend zu feiern, was im Rahmen einer wunderschönen Feier im Grünen bei den sanierten „Lobisa Schupfn“ oberhalb von Rein in Taufers am 22. Juli auch gemacht wurde. Zuvor wurde eine Bergmesse zelebriert, bei der auch die frisch sanierten Lobisa Schupfen gesegnet wurden. Viele Naturfreunde und Wanderer haben sich dazu und zur Jubiläumsfeier eingefunden. Anwesend waren auch Vertreter aus Gemeinde- und Landespolitik und vom Amt für Naturparke, die anschließend Festreden hielten. Schließlich war es eine gute Gelegenheit, zurückzuschauen und nach vorne zu blicken, denn trotz Pro und Contra bei den verschiedenen Grundbesitzern könne der Naturpark Rieserferner-Ahrn mit Fug und Recht als Erfolgsmodell anerkannt werden, so der Tenor der Festreden. Auch wenn es mit dem Zusammenspiel von Wirtschaftsbedürfnissen und Umweltschutz nicht immer ganz einfach ist, und manchmal Konflikte entstehen, die hart ausgetragen werden, sollte eine Einrichtung wie diese nicht infrage gestellt werden. Denn dass Südtirol ein erfolgreiches Urlaubsland ist, hängt vor allem auch mit der intakten Naturlandschaft zusammen. Und schließlich sind die Naturparks ein Garant für den Schutz unserer einzigartigen Natur- und Kulturlandschaft. So bedankte man sich bei der Feier bei all jenen, die vor mehr als dreißig Jahren mit viel Idealismus und Weitsicht die Gründung dieses Schutzgebietes vorangetrieben haben. Auch das Naturparkhaus von Sand in Taufers wurde lobend hervorgehoben und als viel besuchte, wertvolle Einrichtung beschrieben.
BESONDERHEITEN DES NATURPARKS
Der Naturpark Rieserferner-Ahrn wurde als letzter der sieben Südtiroler Naturparks im September 1988 ausgewiesen, 1994 wurde er erweitert. Seine Gesamtfläche von ca. 31.500 ha besteht aus der Rieserfernergruppe, der Durreckgruppe sowie aus Teilen der Venedigergruppe und der Zillertaler Alpen. Besonders interessant ist der Naturpark Rieserferner-Ahrn aus geologischer Sicht, da hier die afrikanische und die europäische Kontinentalplatte aufeinandertreffen. Durch das Aufeinanderprallen beider Kontinente wurden vor Millionen von Jahren die Alpen aufgefaltet. Dabei schob sich hier die afrikanische Platte über die europäische. Jedoch wurden im Laufe der Zeit durch Erosion Teile der afrikanischen Platte wieder abgetragen, sodass die tieferen Gesteinsschichten des europäischen Kontinents wieder zum Vorschein kamen. Heute spricht man vom sogenannten Tauernfenster, ein einmaliges Zeugnis dieses geologischen Geschehens. Der Naturpark Rieserferner-Ahrn spielt durch seine einzigartige Landschaft und seine wasser- und artenreichen Lebensräume eine wesentliche Rolle im Gefüge der Südtiroler Großschutzgebiete. Und nicht nur das: Zusammenhängend mit dem Nationalpark Hohe Tauern und dem Hochgebirgs-Naturpark Zillertaler Alpen bildet er über die Grenzen hinweg das größte zusammenhängende Schutzgebiet der Alpen. (SH)
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