Die ELGA gibt jedem Bürger online Einblick in seine Gesundheitsdaten. Wie bei der Einführung der Akte vorgegangen wird, hat die Landesregierung vorgegeben.
Ab dem 31. Oktober 2018 soll es allen volljährigen Südtirolern und Südtirolerinnen, die im Landesgesundheitsdienst eingeschrieben sind, möglich sein, online auf ihre Elektronische Gesundheitsakte ELGA zuzugreifen und dort Einblick in ihre Gesundheitsdaten und Krankengeschichte zu nehmen. Der Zugang erfolgt über die aktivierte Gesundheitskarte oder mittels digitaler Identität SPID und ist jederzeit und jeder Orts möglich. Bereits ab Mitte Oktober 2018 werden alle digitalisierten Verschreibungen in die Gesundheitsakte einfließen. Die Befunde (zum Start Labor und Radiologie) sollen bis Ende November in der ELGA zur Verfügung gestellt werden. Der Sanitätsbetrieb schafft derzeit die notwendigen Voraussetzungen dafür. Zum jetzigen Zeitpunkt finden sich in der Akte nur die Betreuungsdaten der Patienten.
Die Landesregierung hat heute (18. September) auf Vorschlag der Gesundheitslandesrätin die Einführung der ELGA in Südtirol zum 31. Oktober beschlossen. Dies geschieht auf der Grundlage eines „Projektplans für die Umsetzung der ELGA in Südtirol“. Diesen hatte das Land im vergangenen Jahr im Gesundheitsministerium in Rom vorgelegt. In ihm sind die von Landesverwaltung und Sanitätsbetrieb Sabes durchzuführenden Maßnahmen definiert und zeitlich geplant. Vorgeschrieben ist dabei eine Überwachung der Arbeitsfortschritte durch die staatliche Behörde. Leitlinien zur Einführung der digitalen Akte hatte das Gesundheitsministerium vor einem Jahr vorgegeben. Auf technischer Ebene wurde dazu in Zusammenarbeit mit der Südtiroler Informatik AG die bereits existierende Plattform „SIS-FSE-ePRE“ erweitert und als Infrastruktur „SIS-FSE“ aktiviert.
Von der Einführung der ELGA verspricht sich die Landesregierung viel Zeitersparnis und weniger Wege für die Bürger aber auch Vorteile für die Gesundheitsversorgung. „Sofern die Patienten ihr Einverständnis geben, können behandelnde Ärzte Einsicht in die Akte nehmen, was in Notfällen sogar lebensrettend sein kann“, heißt es aus der Landesregierung. Die Daten könnten zudem als Hilfe für klinische Entscheidungen dienen und zur Verbesserung der Planung und Verwaltung im Gesundheitssystem beitragen. Begleitet wird die Einführung der Gesundheitsakte durch eine Informationskampagne. (jw)
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