Bruneck/Sizilien – 16 junge Erwachsene waren in Sizilien unterwegs, um auf den Feldern von verhafteten Mafiabossen mitzuarbeiten. Organisiert wurde die Fahrt vom Jugenddienst Dekanat Bruneck im Rahmen des Projektes „sizilien.[er]leben“.
„Wir waren nicht dort, um den Sizilianern Arbeit wegzunehmen, auch nicht, weil sie keine Lust zum Arbeiten haben, wie es manche böse Zunge über Süditaliener behaupten würden. Nein, wir wollten ein Zeichen setzen und sie in ihrem Kampf gegen die Mafia unterstützen“, berichtet Felix Schiner pädagogischer Mitarbeiter des Jugenddienstes und Leiter der Fahrt.
Weinberge, Tomatenplantagen oder Olivenheime
Wer in einem Dorf, wie San Giuseppe Jato, inmitten dem sonst so wunderschönen Sizilien, geboren werde, habe im Laufe seines Lebens eine Entscheidung zu treffen. „Entweder man beugt sich dem System der Mafia oder man nimmt Ausgrenzung und sogar Bedrohungen in Kauf und stellt sich dagegen. Immer mehr junge Menschen setzen sich gegen diese Machenschaften zu Wehr“, erklärt Schiner. Genossenschaften seien gegründet worden, um beschlagnahmte Villen, Weingüter und Felder, für den Staat zu verwalten. Die Felder, die zur Geldwäsche genutzt worden seien, sind nun biologische Weinberge, Tomatenplantagen oder Olivenheime. Dadurch seien wichtige Arbeitsplätze vor Ort entstanden. „Diesen Mut und Idealismus haben die Teilnehmer unserer Gruppe mit der Arbeit tatkräftig unterstützt. Das Projekt sizilien.[er]leben soll uns Südtirolern neue Sichtweisen zum Leben und Land ermöglichen. „Unsere Arbeit bestand vor allem darin, bei der Tomatenernte zu helfen. Kiste für Kiste wurde geerntet und verladen, anschließend wurden sie zu Tomatensauce verarbeitet. Am letzten Tag haben wir uns noch an der Traubenernte beteiligt und auch die Kellerei besichtigt. Ein Arbeitstag begann um 6 Uhr mit einem Frühstück. Am Nachmittag und am Abend lernten wir Persönlichkeiten und Geschichten der Antimafiabewegung kennen“, erzählt Felix Schiner vom Jugenddienst Dekanat Bruneck. (RED)
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