Mühlen in Taufers – Seit nunmehr zwanzig Jahren schreibt die Neubelebung des traditionellen Kathrein-Marktes in Mühlen in Taufers eine Erfolgsgeschichte. Am 24. November ist es wieder soweit: Dann darf der traditionelle Markttag in seiner 21. Auflage mit allen Sinnen genossen werden.
In Mühlen in Taufers findet am 24. November zum bereits 21. Mal seit seiner Neueinführung im Jahr 1998 der traditionelle „Kothreine-Morscht“ statt. Und wie alljährlich in den vergangenen zwei Jahrzehnten erwartet man auch heuer unzählige Marktbesucher. Schließlich verwandelt sich Mühlen an diesem Tag zum Magneten für Schaulustige, Interessierte, Kaufbegeisterte und Menschen in Feierlaune. Sogar schon als „kleiner Bruder“ des Stegener Marktes bezeichnet, erfährt der „Kothreine-Morscht“ immer größere Beliebtheit. Schließlich zählt er zu den ältesten Märkten im Tauferer Ahrntal, bis ins 17. Jahrhundert reichen seine Wurzeln zurück.
Zurück aus der Vergessenheit
Für viele Jahre war der Mühlener Kathrein-Markt in Vergessenheit geraten, bis sich vor 21 Jahren das „Millina Kothreine-Morscht-Komitee“ – bestehend aus drei engagierten Männern – zusammengeschlossen hat, um diesen Markt neu zu beleben. Heute gibt es zusätzlich einen „Kothreine-Verein“, der einige Jahre nach dem Komitee entstanden ist und mehrere aktive Mitglieder zählt, die alljährlich mit einem eigenen Stand am Markt vertreten sind. Um die Organisation, den reibungslosen Ablauf und ein urig-unterhaltsames Rahmenprogramm kümmert sich nach wie vor der Initiator des Kathrein-Marktes, Karl Weger. Die Schwärmereien seines Vaters für das ursprüngliche „Millina Kothreine“ haben ihn vor 21 Jahren dazu bewogen, den Kathrein-Markt wieder ins Leben zu rufen. Anfänglich wurde dieser noch ganz traditionell am Kathreintag abgehalten. „Wir haben vor 21 Jahren mit fünf Ständen begonnen, heute sind es insgesamt rund 30, einerseits Wanderhändler, andererseits Bauern aus dem Tauferer Ahrntal, die hier ihre selbst hergestellten Produkte anbieten“, erzählt Karl Weger. Dass die Anzahl der Beteiligten und der Stände in den vergangenen Jahren so rasant zugenommen hat, geht mitunter auf die Entscheidung zurück, den Kathrein-Markt immer an einem Samstag, nämlich am Samstag vor dem Kathreintag abzuhalten. Somit war die Straßensperrung unproblematischer – da auf dieser Achse Wirtschaft betrieben wird -, und zudem hatten mehr Interessierte Zeit, den Markt zu besuchen. Außerdem werden am 25. November in vielen anderen Orten Südtirols Märkte abgehalten, was hieße, dass sich die Wanderhändler für den einen oder anderen Standort entscheiden müssten.
Handwerk und Tradition
Ein Schwerpunkt ist auch heuer wieder die Präsentation von alten Handwerks- und Wirtschaftstechniken. Und genau das war es auch, was den Markt vor 21 Jahren wieder zu einem gesellschaftlichen Ereignis werden ließ. Besonders wichtig war es den Organisatoren immer, dass der „Kothreine-Morscht“ ein traditioneller, uriger Markt mit einem hohen Geselligkeits-Faktor bleibt. Und das ist gelungen. Der Markt reicht von der Hauptstraße bis zum „Golla“ und „Larch“, und beginnt wie immer mit dem „Kothreine-Kirchn“ um neun Uhr morgens. Auch heuer gibt es wieder viel zum Verkosten, Feilschen und Kaufen: Traditionelle bäuerliche Produkte wie Käse, Honig, Wurst, Speck aus eigener Produktion, „Melchamuis“, „Böxhörnkneidl“ und „Schöttina Kropfn“. Und auch das Schauen und Stauen kommt beim Kleintier-, Floh- und Tauschmarkt, beim „Tatlkroma“, den Schuhplattlern und „Ziechaspielern“ nicht zu kurz. Fragt man den Initiator nach einem Resumée der vergangenen zwanzig Marktjahre, sagt er zufrieden: „Mittlerweile sind wir an einem Punkt angelangt, wo die Bevölkerung voll dahinter steht. Der „Kothreine-Morscht“ ist eben ein tolles Paket an Unterhaltung, Handel, Kulinarik und Handwerk, das wie alle Volksfeste seit Jahrhunderten funktioniert.“ (SH)
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