Am 16. November 2018 wurde in Dietenheim kräftig gefeiert. Den Anlass dazu bot die Jubiläumsfeier der Fachschule für Landwirtschaft zum 60. Bestandsjubiläum. Dabei wurde allerdings nicht nur Rückschau gehalten, sondern auch Ausblicke auf die nähere Zukunft der ältesten Einrichtung für landwirtschaftliche Bildung Südtirols gewährt.
Eröffnet wurde die Festveranstaltung, der zahlreiche prominente Größen aus Politik, Landwirtschaft und Schule, sowie viele ehemalige SchülerInnen beiwohnten, zunächst mit einer religiösen Besinnung zelebriert von Hochwürden Franz Künig. Juliane Gasser Pellegrini hielt anschließend Rückschau auf sechs Jahrzehnte zeitgemäße und innovative Landwirtschaft, sowie auf die Veränderungen der Landwirtschaft selbst. Sie ging beispielsweise auf den Wandel in der Produktion ein, auf die immer stärker Einzug gehaltene Digitalisierung und auf das immer wichtiger werdende Zusammenspiel zwischen Landwirtschaft und Hauswirtschaft, das in der Landwirtschaftsschule Dietenheim von jeher groß geschrieben wurde. Die Landtagsabgeordnete Maria Hochgruber Kuenzer gliederte ihr Gastreferat hingegen in drei wesentliche Punkte. Punkt eins befasste sich mit dem Bildungsauftrag der Schule selbst, der darin bestehe den Jugendlichen die Vielfältigkeit der Landwirtschaft näher zu bringen und zwar in der weitläufigen Form die, das zukünftige Leben der Jugendlichen prägen wird. „Die Bewirtschaftung von Grund und Boden, die Herstellung von regionalen und saisonalen Produkten sind somit wichtige, tragende Säulen unserer heutigen Gesellschaft, um mit allen Gesellschaftsschichten ausreichend kommunizieren zu können“, so Kuenzer. Punkt zwei hingegen besteht im Aufbau eines starken Netzwerkes. Schließlich brauche die Landwirtschaft für eine gewinnbringende Zukunft Rückhalt und gemeinsames Denken. Als letzten Punkt führte die Landtagsageordnete an, wie wichtig es sei, auch offen für Neues und Unbekanntes zu sein. Im Experimentieren, im Spielraum für neue Projekte sehe sie einen weiteren wichtigen Auftrag der Schule, der dazu beitragen könne, Erfahrungswerte zu vermitteln. Vor weiteren Grußworten der Ehrengäste, der Präsentation der Schüler des Projektes Nutzhanf und dem geselligen Teil der Veranstaltung, gewährte Bernadette Mayr schließlich noch einen kleinen Rückblick auf die Geschichte der Schule selbst. Es war das Jahr 1909 als in Südtirol, genauer in Sterzing die Gründung der ersten landwirtschaftlich ausgerichteter Schule erfolgte. Im Jahr darauf übersiedelte genannte Schule nach Wiesen und von dort 1925 nach Dietenheim in den von der Regionalregierung „Venezia Tridentina“ angekauften Ansitz Mair am Hof. Am neuen Sitz wurden sowohl Landwirtschafts- als auch Haushaltungskurse angeboten. Mit dem Ankauf des ersten Traktors nahm am Gutsbetrieb im Jahr 1950 mit dem Ankauf des ersten Traktors die Mechanisierung ihren Anfang. Das Gebäude der heutigen Landwirtschaftsschule, bestehend aus Klassen- und Heimtrakt war hingegen im Jahr 1958 bezugsfertig. 1988 entstand nach längeren Um- und Neubauten ein gemeinsames Bildungszentrum für Land- und Hauswirtschaft. Mit den Feierlichkeiten am 16. November ist an der Fachschule allerdings das Jubiläumsjahr noch lange nicht abgeschlossen. Im laufenden Schuljahr ist eine Tagung zur Fleischproduktion im Berggebiet mit Vergleichsverkostung von Rindfleisch, eine Tagung zum Wintergemüse und das „City Gardening“ – Erfolgreich gärtnern auch ohne Garten – geplant. (SZ)
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