Seit Ende November stehen die besten Skilangläufer der Welt wieder auf dem Schnee. Einer der Weltcup-Höhepunkte ist die mittlerweile traditionelle „Tour de Ski“, die am 29. Dezember zum ersten Mal in der Nordic Arena in Toblach eröffnet wird.
Der Startschuss
Das toblacher Organisationskomitees und ihr neuer Präsident Gerti Taschler reisten in den letzten Monaten quer durch Europa, um alles für den „Tour de Ski“- Auftakt vorzubereiten. Die pustertaler Gemeinde ist zum ersten Mal Veranstalter der Eröffnung des seit 13 Jahren ausgetragenen Etappenrennens. Nachdem am Freitag, 28. Dezember die Nachwuchssportler im „Mini World Cup Coop“ ihr Können unter Beweis stellen werden, wird das Etappenrennen mit einer feierlichen Eröffnungszeremonie eingeleitet. Am Samstag, 29. Dezember startet das Programm mit den Qualifikations- und Finalläufen der Frauen und Männer in der Kategorie Sprint Freistil. Der Sonntag ist dem Freistil-Einzelrennen gewidmet. Hier kämpfen Damen und Herren auf der 10- bzw. 15km Strecke um den ersten Etappensieg.
Die „Tour de Ski“
Im Jahre 2004 kam erstmals die Idee auf, ein Etappenrennen, wie man es aus dem Radsport („Tour de France“) kannte auch im Skilanglauf einzuführen. Initiatoren dieses Gedankens waren der Schweizer Jürg Capol und der ehemalige norwegische Skilangläufer Vegard Ulvang. Zwei Jahre später wurde die Idee zur Realität und seit der Saison 2006/2007 fällt jedes Jahr aufs Neue der Startschuss zur „Tour de Ski“. Dabei handelt es sich um einen Skilanglauf-Wettbewerb der über mehrere Tage abgehalten wird. In der Saison 2018/19 führt die Tour im Zeitraum vom 29. Dezember 2018 bis 6. Januar 2019 über sieben Etappen. Die Rennen werden dabei von Toblach (ITA) über das Val Mustair (SUI) sowie Obersdorf (DEU) und schließlich im italienischen Val di Fiemme ausgetragen. Vor allem die Länder Norwegen, Schweiz, Russland und Tschechien können jedes Jahr auf starke Sportler in ihren Ränken zählen. Während bei den Frauen seit 2013/14 nur Norwegerinnen die „Tour de Ski“ gewonnen haben, war bei den Männern in der Saison 2017/18 der Schweizer Dario Cologna der stärkste Etappenkämpfer. Der einzige Italiener, der jemals auf einem „Tour de Ski“ Podium stand war Giorgio Di Centa, der sich 2007/08 Bronze in der Gesamtwertung holte. Bei den Damen waren es immerhin zwei Athletinnen, die sich aufs Stockerl kämpfen konnten. Arianna Follis schaffte es in der Saison 2009/10 auf den dritten Platz, ein Jahr danach wurde Marianna Longa ebenfalls Dritte. Auch heuer hat sich die gesamte Weltelite des Langlaufes wieder auf das spannende Etappenrennen vorbereitet. Für den italienischen A-Kader tritt unter anderem auch Dietmar Nöckler an. Der langjährige Langlaufprofi aus Pfalzen konnte bereits mehrere große Erfolge im Team Sprint vermerken. Im Interview mit dem Puschtra erzählt er, wie er sich auf die neue Saison vorbereitet hat, was er sich vorgenommen hat und wie viel ihm das Rennen in Toblach bedeutet.
Fünf Fragen an Dietmar Nöckler
Puschtra: Eine weitere Langlaufsaison hat begonnen. Wie haben Sie sich auf die neue Saison 2018/19 vorbereitet?
Nöckler: Der Großteil der Vorbereitung wird von uns im Sommer und im Herbst gemacht. Ich habe probiert, viel auf Ausdauer zu trainieren – mit Ski Rollern, zu Fuß und mit dem Rad. Weiters wird auch sehr viel im Kraftraum trainiert.
Ende der letzten Saison haben Sie sich den Italienmeistertitel geholt. Gibt das mehr Aufschwung und Motivation für die kommende Saison?
Die letzte Saison war für mich sehr endtäuschend, vor allem deshalb war es für mich wichtig, am Ende der Saison mit einem guten Resultat abzuschließen. Der Italienmeistertitel hat mir sicher Motivation für die Vorbereitung gegeben.
Die „Tour de Ski“ war in den letzten Jahren immer ein Highlight des Weltcups. Was erhoffen Sie sich für dieses Jahr? Und was bedeutet es für Sie, dass die Tour heuer in Toblach eröffnet wird?
Ich hoffe, dass ich rechtzeitig zur „Tour de Ski“ in Topform komme, mich bei den Skating-Rennen gut verteidigen kann und die Wettkämpfe in klassischer Technik in den Top 15 abschließen kann. Es ist immer schön für mich, in Toblach zu laufen. Die Pisten sind immer optimal präpariert und dass die „Tour de Ski“ dieses Mal dort startet ist für mich natürlich noch ein weiterer Vorteil.
Welche sind die besonderen Herausforderungen der „Tour de Ski“? Wie kann man diese Herausforderungen bewältigen?
Es werden in 9 Tagen 7 Wettkämpfe bestritten. Man versucht, sich zu erholen, um am nächsten Tag wieder fit zu sein. Wir probieren, uns mit Massagen, gezielter Ernährung und viel Schlaf für die fortschreitenden Wettkämpfe fit zu halten. Sehr anstrengend sind auch die Reisen von einem Ort zum anderen und das ständige Packen der Koffer. Mit dem Start in Toblach erspare ich mir aber schon mal eine lange Fahrt.
Welche sind Ihre Ziele für die heurige Langlaufsaison und für die nächsten Jahre ihrer Karriere?
Mein Ziel für die heurige Saison wäre es, so oft wie möglich mit der Weltspitze mitzuhalten und wieder Ergebnisse in den Top 15 zu erzielen. Sollten mich die Ergebnisse zufriedenstellen, könnte ich mir schon vorstellen, noch einige weitere Jahre im Profisport mitzumischen. (LMK)
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