Die Bauherren wollten innen wie außen pures Holz – ohne Lacke, Leime und Metalle. Entstanden ist ein urgemütlicher „Chalethof“, der sich stimmig in die wundervolle Gsieser Natur einfügt und seinen Gästen heimelige Ursprünglichkeit vermittelt.
Der Blaslahof im schönen Gsiesertal wird von Martin und Iris Steger generationsübergreifend und mit großem Respekt zu den traditionellen Werten geführt. Aus diesem Grund haben sie bei der kürzlich abgeschlossenen Erweiterung ihres Hofes auch stark auf Ursprünglichkeit und eine ausgewogene Harmonie zwischen Mensch und Natur geachtet. Diese Einstellung hat sie schnell zu einem der ältesten und bewährtesten Baustoffen geführt und seitdem liegt beim Blaslahof der Duft von Holz in der Luft. Ein Duft, der es vermag, in vielen Menschen ein heimeliges Wohlgefühl zu wecken. Die herbe Rauheit des Holzes vermittelt Ruhe und Kraft, und klar ist: Der Mensch fühlt sich inmitten der Natur am wohlsten. Ein Vollholzhaus – wie auch der Blasahof eines ist – spiegelt all die Ruhe und Kraft, die die Natur dem Menschen schenken kann, in den vier Wänden wider.
Die Holzstruktur
Beim Um- und Zubau des Blaslahofes war Holz von Beginn an ein großes Thema – das beständige und unvergleichlich vielseitige Baumaterial hat es der Gastgeberfamilie angetan. „Von Beginn an war für uns klar, dass wir die Erweiterung unseres Hofes in reiner Holzbauweise durchführen möchten. Schließlich hatten wir das beste Material dafür sozusagen direkt vor der Haustür“, erinnert sich Iris Steger. Darüber hinaus vermag es dieser einheimische Baustoff wie kaum ein anderer, bäuerliche Einfachheit auszudrücken und gleichzeitig ein einzigartiges und gesundes Wohnklima zu schaffen. „Allem voran war uns eine gesunde Bauweise wichtig, eine Baukonstruktion ganz ohne Leime und Metalle eben. Wie viel beim herkömmlichen Bauen Müll produziert wird, ist meines Erachtens unverantwortlich. So hingegen konnten wir mit gutem Gewissen unser Traumprojekt verwirklichen, mittels wiederverwertbaren, natürlichen Materialien und einer nachhaltigen Bauweise für unsere Kinder – das lag uns ganz besonders am Herzen!“, betont Iris Steger.
Der Duft von Ruhe und Kraft
Fragt man Menschen nach ihrem Lieblingsgeruch, so ist nicht selten „frisch geschlagenes Holz“ die spontane Antwort. Ein Duft, der von Naturverbundenheit, Ursprünglichkeit und Tradition erzählt. Die tiefe Verbundenheit zum Holz kommt nicht von ungefähr; schließlich ist die Hälfte der Fläche von Südtirol mit Wald bedeckt. So zahlreich wie hier die Bäume aus dem Waldboden wachsen, so vielfältig sind auch die Produkte, die hierzulande aus diesem Rohstoff gefertigt werden. Nichtsdestotrotz ist ein Sektor unübertroffen: Am Bau und im Wohnbereich ist Holz ganz klar der Rohstoff Nummer eins. Die Firma HOKU ist auf Holzbau spezialisiert, und sie war es auch, die die Blaslahof-Erweiterung zusammen mit befreundeten Firmen in nur sieben Monaten fix und fertig realisiert hat. Mit zwanzig Mitarbeitern und sechs Technikern ließ sie aus diesem unvergleichlichen Baumaterial einen wahren Wohntraum entstehen. Was die Firma HOKU dabei auszeichnet, ist die Tatsache, dass sie das Holz möglichst aus der näheren Umgebung bezieht. Auch für den Blaslahof wurde ausschließlich Mondholz aus nächster Nähe verwendet und von der Firma holzius aus Prad am Stilfserjoch zu komplett leim- und metallfreien Vollholzelementen verarbeitet. Ebenso wurden am Bau selbst weder Leim noch Metall eingesetzt, sondern die Bauteile mittels eines speziellen Holzbausystems ineinander verkeilt.
Mit Nut und Kamm
Holzius verwendet für seine Projekte fast ausschließlich sogenanntes Kernholz. Dies ist der beständigste Teil vom Baumstamm und erweist sich somit als ideal für den Bau eines Vollholzhauses. Die holzius Vollholzelemente – ausgeführt als mehrlagig stehender leim- und metallfreier Block – bestehen aus mehreren Lagen senkrecht mittels Nut und Kamm aneinander gereihten Massivholzbohlen. Diese homogenen Holzelemente sind durch die vertikale Anordnung der Bohlen setzungsfrei. Die vertikale Nut-Feder-Verbindung ergibt ihre Luftdichtheit, sodass keine zusätzlichen Folien benötigt werden. Genau bemessene Freiräume ermöglichen gleichzeitig die Maß- und Formstabilität der Elemente auch bei Veränderungen der Feuchtigkeit. Diese schlaue Bauweise kommt vor allem im ökologischen Massivholzbau zum Einsatz. Dabei verwendet Holzius ausschließlich Hölzer aus dem Alpenraum; auf Wunsch wird auch Mondphasen geschlägertes Holz angeboten.
Natürliche Eigenschaften
Das Massivholzhaus aus leim- und metallfreien, also naturverbundenen Holzelementen überträgt seine natürlichen Eigenschaften auf ein rundum behagliches und wirklich wohngesundes Zuhause. Und wie so oft im Leben zeigt sich auch bei diesem einzigartigen Funktionsprinzip, dass die besten Lösungen oft die einfachsten sind. Die Freiheit der Gestaltung und die garantierte Beständigkeit der holzius Vollholzhäuser ist dieser kleinen genialen Idee zu verdanken. Dabei werden uralte handwerkliche Techniken neu kombiniert: Eine Gratleiste mit Kanten in Schwalbenschwanzform ist der Kern der patentierten holzius Bauart. Dadurch ist leim- und metallfreies Bauen in garantierter Formstabilität und dauerhafter Luftdichtheit möglich. Das gilt ebenso für Decken- und Dachelemente, also für alle Bauteile eines holzius Vollholzhauses. Der Baum nimmt sich viele Jahre Zeit, er sucht sich seinen ganz eigenen Weg nach oben, wächst langsam und beständig in die Höhe. holzius belässt diese natürliche Ordnung und verbaut das Holz in seiner ursprünglichen Wuchsrichtung.
Außen trifft Innen
Genauso wie im Außenbereich dominiert beim Blaslahof auch im Inneren der Werkstoff Holz. Doch anderes als die Außenwände – die in Lärche gehalten sind – wurden die Wände innen nicht verkleidet, die tragende Struktur aus heimischem Fichtenholz wurde gänzlich auf Sicht belassen. Genau so, wie man früher schon ein Holzhaus gebaut hat. Passend wurde dazu die Inneneinrichtung angefertigt, nämlich teilweise in Lärche, teilweise in Zirbe, alles „roh und gebürstet“, wie Iris Steger verrät. Gebürstet wurde das Holz deshalb, damit es keine Splitter gibt. „Auch hier war uns wichtig, dass das Holz möglichst unbehandelt in Einsatz kam. Es durften ruhig Unebenheiten, Farbabweichungen oder kleine Fehler, wie herausgebrochene Äste oder dergleichen, vorkommen. Das macht das ganze schließlich authentisch und echt“, so die zufriedenen Hausbesitzer. Die Devise war: Keine Sperrholzplatten, kein unnötiges Schnick-Schnack, nur Möbel aus Vollholz, geradlinig, einfach, edel. Umgesetzt haben den Blaslahof der Generalunternehmer HOKU zusammen mit mehreren hochqualifizierten einheimischen Firmen, die mit Präzision, ihrem Wissen und Können ein ganz besonders Bauprojekt verwirklicht haben; damit die Gäste des durch und durch gelungenen Blaslahofes nicht nur anreisen und ankommen, sondern sich dort wie zuhause fühlen können. (SH)
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