Er ist ein bekanntes Gesicht; auf dem politischen Parkett allerdings ist Alex Ploner neu. In unserer Reihe „PustertalerInnen in der Landespolitik“ erklärt er, warum ihm seine bisherigen beruflichen Tätigkeiten eine gute Vorbereitung für seine jetzige politische Aufgabe waren.
Puschtra: Sehr geehrter Herr Alex Ploner, welches politische Ziel ist Ihnen in den kommenden fünf Jahren das Allerwichtigste?
Alex Ploner: Nachdem es in diesen fünf Jahren so viele Themen sein werden, mit denen ich mich als Abgeordneter, aber auch wir als Team Köllensperger beschäftigen werden und wollen, ist es schwierig, ein einziges Ziel als das Allerwichtigste zu definieren. Ein Ziel ist mir aber durchaus wichtig: Politik muss wieder glaubwürdiger werden und sich an die Seite der Menschen stellen. Nicht die Bürger/innen sind für die Politik da, sondern die Politiker/innen für die Menschen. Somit könnte man sagen, mein allerwichtigstes politisches Ziel ist es, die Herangehensweise von Politik an die Dinge grundlegend zu ändern und mitzugestalten.
Bei den Landtagswahlen 2018 konnten Sie als Kandidat des Teams Köllensperger mit 5.952 Vorzugsstimmen ein Mandat für den Südtiroler Landtag und damit gleichzeitig den Regionalrat Trentino-Südtirol erringen. Was hat Ihnen dieser Erfolg bedeutet und welche Veränderungen sind auf Sie zugekommen?
Nach der Wahl spürte ich ein starkes Gefühl der Dankbarkeit, aber auch die Neugierde auf das, was nun auf mich zukommen wird. Am Ende einer von 35 Menschen sein zu dürfen, die für fünf Jahre die Geschicke eines ganzen Landes, mit seinen Menschen, seiner Natur, seinen Tieren und Gästen leiten, empfand und empfinde ich als große Verantwortung, erfüllt mich aber auch mit Freude. Freude darüber, dass mir so viele Menschen zutrauen, diese Aufgabe gut und professionell ausfüllen zu können. Die Veränderung in meinem Leben war nicht so stark wie es vielleicht scheinen mag, weder strukturell noch inhaltlich. Ich habe in meinem beruflichen Leben immer schon als Arbeitnehmer, als selbstständiger Unternehmer und zuletzt als freiberuflicher Journalist Projekte verantwortet. Mit der Wahl in den Landtag habe ich einige Projekt eingestellt bzw. auf Eis gelegt und habe sozusagen das Projekt „Politik“ gestartet. Ein Projekt mit einer klaren Aufgabenstellung und einem festgelegten Zeitplan. Fünf Jahr gilt es seriös und zuverlässig zu arbeiten. Inhaltlich war ich als Journalist schon gewohnt, mich thematisch breit aufzustellen und mich für viele Themen zu interessieren. Dies lernt man als Journalist vor allem im Tagesgeschäft, wie ich es bei Südtirol heute über zehn Jahre praktiziert habe. Ich habe mir vorgenommen, meine thematische Vielfalt sowohl in unserer Fraktion, wie auch im Austausch mit den Menschen in ganz Südtirol zu leben.
Wie intensiv, interessant oder gar spannend gestaltet sich die Einarbeitungsphase in die Landespolitik?
Wir haben uns als Team Köllensperger gleich nach den Wahlen in die Arbeit gestürzt. Zahlreiche Anfragen, Gesetzentwürfe und Beschlussanträge zeugen davon, dass wir die Arbeit vom ersten Moment an ernst genommen haben. Die Begrifflichkeiten „spannend und interessant“ sind in der Politik relativ. Mein berufliches Leben als Journalist, Moderator und Eventmanager war da wesentlich interessanter. Was mich aber begeistert, ist die Tatsache dort mitarbeiten zu können, wo das Leben von uns allen mitgestaltet und mitentschieden wird.
Herr Alex Ploner, besten Dank für das Gespräch!
(SH)
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