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Stürmische Zeiten

Kematen – „Trotz stürmischer Zeiten in Beziehung bleiben“ lautete die Kernbotschaft des Vortrags „Ausnahmezustand Pubertät“, den der Katholische Familienverband Südtirol in Zusammenarbeit mit dem KFS-Bezirk Pustertal und der Zweigstelle Kematen organisiert hat.

Am 11. April wurde in der Feuerwehrhalle Kematen anhand von praktischen Beispielen und theoretischen Inputs die Möglichkeit aufgezeigt, wie die Pubertät, die in vielen Fällen tatsächlich eine schwierige Zeit ist, aus einem neuen Blickwinkel heraus betrachtet werden kann. Durch diese neue Sichtweise werden jugendliche Verhaltensweisen erklärbar und verständlicher, weshalb adäquater auf sie reagiert werden kann. „Dieses Verständnis für die Jugendlichen ist die beste Voraussetzung, in Kontakt zu und in einer guten Beziehung mit den Töchtern und Söhnen zu bleiben“, erklären die Referentinnen Deborah Visintainer und Katharina Swoboda. Sie gaben beim Vortrag in Kematen wichtige Hinweise dazu, wie Eltern ihre Kinder durch die turbulente und prägende Zeit des Erwachsenwerdens unterstützend begleiten können und was in Gehirn und Körper der Pubertierenden überhaupt vor sich geht. Darüber hinaus beschäftigten sie sich mit der Frage, wie Eltern mit Ablehnung zurechtkommen und trotzdem in einem guten Kontakt und in einer gesunden Beziehung zu ihren jugendlichen Kindern bleiben können.

Ein notwendiger Prozess
Deutlich kam beim Vortrag in Kematen auch zum Ausdruck, dass die Pubertät trotz unangenehmer „Begleiterscheinungen“ wie Trotzreaktionen, Abwendung von den Eltern und Orientierungsverlust ein notwendiger Prozess des Erwachsenwerdens ist. Dieser kann Betroffene und Beteiligte gleichermaßen überfordern; dennoch besteht die Möglichkeit, diese Zeit respektvoll zu gestalten, so dass Eltern und Kinder ein gutes Verhältnis zueinander behalten. Beim Vortrag erfuhren die anwesenden Eltern und Interessierten, wie dies am besten möglich ist. „In unserer Vortragsreihe ist es uns ein Anliegen, den Eltern Anregungen mitzugeben, damit Konflikte nicht nur als lästige Begleiterscheinung der Pubertät wahrgenommen werden, sondern als Ressource, sich mit unterschiedlichen Bedürfnissen und Meinungen konstruktiv auseinander zu setzten. So könnten Eltern ihre Kinder auf dem Weg ins Erwachsenwerden gut begleiten“, betonen die Referentinnen, die ihre Vortragsreihe im Herbst in Vierschach und in Stegen fortführen. (SH)