Georg Schraffl aus St. Georgen

Rückblick der JG-Pustertal
7. Juni 2019
I am Christof. Who are You?
7. Juni 2019
Alle anzeigen

Georg Schraffl aus St. Georgen

„Barbecue ist meine große Leidenschaft.“

Würziger Duft streicht um die Nase, sämtliche Rezeptoren schalten auf Gelüste, du witterst Gegrilltes, es schnalzt nach Gaumenfreuden! Cool bleiben und (S)teak it easy, meint Georg Schraffl – ein Meister seines Barbecues.

Sind Sie ein Feinschmecker?
(lacht) Ja, ich denke schon, ich esse leidenschaftlich gern. Und American Barbecue ist mein ganz großes Hobby, mit Betonung auf Hobby. Kochen muss bei mir immer mit Spaß verbunden sein, ohne Druck und Leistungszwang. Meine Leibspeisen sind Spareribs, Pulled Porks und Beef Brisket, ganz nach dem nordamerikanischen Vorbild, sie werden auch als die „Heilige Dreifaltigkeit“ des Barbecues bezeichnet. Da schmort schon mal ein Teil 18 Stunden am Grill. Ich fang abends damit an und am nächsten Tag zu Mittag gibt es den Hochgenuss. Und übrigens grille ich nicht nur im Sommer, meine Grillsaison beende ich am 31. Dezember und beginne sie am 1. Jänner, gemäß meinem Motto: Born to Barbecue. Ich verwende übrigens nicht nur Filets und Edelteile, sondern auch andere Fleischteile eines Tieres. Dabei empfehle ich Fleisch beim Metzger des Vertrauens und allgemein regionale Produkte zu kaufen. Zudem eignen sich alle möglichen Lebensmittel zum Grillen, außer Wassermelone.

Sie sind also ein echter Profi?
Bereits mein Vater grillte gern und baute sich selbst einen Grill. Aber seine Würstchen und Schnitzel waren mir irgendwie zu wenig kreativ. Auch ich baute mir dann einen eigenen Grill. Er funktioniert wie ein Backrohr und ist ein riesen Teil, ich könnte ein Schwein damit grillen. Mit Barbecue begann ich 2005 und besuchte einige Kurse, las mich in die Materie ein und sammelte einiges an Erfahrung. Auch habe ich eine gastronomische Ausbildung, professionell übe ich den Beruf aber nicht aus. Immerhin veranstalte ich mit einem Partner Grillkurse, hauptsächlich an Wochenenden. Die Kurse sind immer sehr gut besucht. Einen Teil des Erlöses spenden wir an die Organisation „Südtirol Hilft“. Wir grillen nicht nur einfach Wurst und Schnitzel, sondern zeigen Interessierten viele besondere Grillgerichte.

Was sind diese Besonderheiten?
Huhn auf Bierdose, Hirsch Burger, gegrillte Knödel, Tomahawk Steak, Rinderherz, Wildhase am Spieß, Wachtel, Rehrücken, Gamsfilet, Pizza vom Grill, Rollbraten am Spieß, gegrillter warmer Kartoffelsalat sowie gegrillte Nachspeisen. Voriges Jahr war gegrilltes Eis der Renner des Jahres, heuer ist unsere Spezialität auf dem Grill Schokotörtchen mit flüssigem Kern.

Machen Sie auch bei Wettbewerben mit?
Beim Barbecue Contest in Rein in Taufers hab ich mit Kollegen schon dreimal mitgemacht. Wir zogen es voll durch und übernachteten vor Ort im Holzhaus bei minus 25 Grad, das war echt extrem! In Rein tritt die weltweite Luxusklasse an, die spielt klarerweise in einer anderen Liga. Für uns war es jedenfalls ein ganz toller Spaß und es war uns wichtig, unser Land Südtirol zu vertreten.

Was machen Sie sonst noch gern in Ihrer Freizeit?
Bei der Freiwilligen Feuerwehr St. Georgen bin ich seit meinem 12. Lebensjahr, anfangs bei der Jugendfeuerwehr und später im aktiven Dienst. Auch nahm ich an verschiedenen Ausbildungen und internationalen FF-Wettbewerben teil. Zurzeit bin ich Gruppenkommandant-Stellvertreter. Der Dienst am Nächsten ist mir sehr wichtig. Weiters bin ich seit 2018 Präsident des Vereins Südtiroler Highland-Games, welcher 2014 gegründet wurde. Wir haben 26 Mitglieder aus ganz Südtirol und da bin ich hauptsächlich in der Organisation von Veranstaltungen tätig. Am 19. und 20 Juli steigt wieder das große Highland-Game in St. Lorenzen. Am Fest nehmen bis zu 50 Clans teil und etwa 3.000 Zuschauer. Auch aus Deutschland, Österreich und der Schweiz kommen viele Clans. Im vorigen Jahr hatten wir allein 20 Frauenmannschaften. Heuer planen wir am Samstag auch Spiele für Kinder ab drei, vier Jahren, das wird lustig, ich freu mich schon drauf! Wir hatten auch schon Winter-Highland-Games veranstaltet, im Kilt im Schnee, das ist echt verrückt!

Und was machen Sie, um auszuspannen?
Da setzen meine Frau und ich uns vor unser Aquarium und schauen den Fischen zu, das ist ein lebendes Bild im Wohnzimmer und zehnmal entspannender als fernsehen, ein richtiger Ruhepol. Zurzeit habe ich vegetarische Piranhas, so genannte Silbedollars sowie einige Putzfische. Da gibt’s viel zu tun, täglich Fütterung und alle zwei Wochen ist die Reinigung fällig. Ansonsten gehen meine Frau und ich viel spazieren und wir machen es uns gern gemütlich.
(IB)