Soziosanitäres Projekt „Frühe Hilfen“ erfolgreich in zwei Südtiroler Sprengeln implementiert, Arbeiten an landesweitem Konzept schreiten voran.
Familien- und Soziallandesrätin Waltraud Deeg brachte es bei einem Arbeitstreffen auf den Punkt: „Das Netz muss halten – nicht nur an einer Stelle, sondern flächendeckend.“ Dies sei das Ziel der Frühen Hilfen, bei denen Familien bereits während der Schwangerschaft und unmittelbar nach der Ankunft eines Kindes auf Begleitung und Beratung zurückgreifen können. In Südtirol wurde ab dem Jahr 2017 in einem peripheren Sprengel (Bruneck) und einem zentralen Sprengel (Bozen Don Bosco) die Vernetzung der unterschiedlichen Dienste und Leistungen für Familien intensiviert. Im Rahmen der „Frühen Hilfen“ wurden auf diese Weise über 50 Familien unterstützt und begleitet. Bei einem Treffen der ämterübergreifenden Arbeitsgruppe, der beteiligten Sprengel und möglicher Netzwerkpartner wurden bisherige Erfahrungswerte ausgetauscht und ein positives Resümee zum Pilotprojekt gezogen.
Koordiniert wird das Projekt vom Landesamt für Kinder- und Jugendschutz und soziale Inklusion der Abteilung Soziales in enger Kooperation mit dem Südtiroler Sanitätsbetrieb. Weiters beteiligt sind die Familienagentur des Landes und die Landesabteilung Gesundheit. Die Projektbegleitung erfolgte durch das Forum Prävention.
Frühe Hilfen landesweit ausdehnen
„Die Erfahrungen in den beiden Sprengeln sind eine Bestätigung dafür, wie wichtig es ist, Familien frühzeitig zu erreichen, wenn die Belastungen noch gering sind“, hob Amtsdirektorin Petra Frei beim Treffen hervor. Es gehe nun darum, ein Südtiroler Modell der Frühen Hilfen zu definieren. „Wir gehen weg von der Intervention, hin zur Prävention„, hob auch Landesrätin Deeg hervor. Sie betonte, dass dieses Projekt nach der zweijährigen Pilotphase nun landesweit weitergebracht werden und somit Familien in ganz Südtirol zugutekommen solle. Der Mehrwert der Frühen Hilfen liege in der Verwurzelung im unterstützenden Umfeld, hielt die Pflegedirektorin des Südtiroler Sanitätsbetriebes, Marianne Siller fest. Es gehe darum Anlaufstellen zu schaffen, an die sich die Familien frühzeitig wenden können. „Die Frühen Hilfen sollen nun in Südtirol so umgesetzt werden, wie sie für unsere Familien Sinn machen und von ihnen angenommen werden“, hob Projektleiterin Christa Ladurner vom Forum Prävention beim Treffen hervor. Dafür sei es wichtig, dass sich die bestehenden Dienste, aber auch die ehrenamtlichen Vereinigungen in diesem Bereich noch stärker vernetzen und die Zusammenarbeit ausbauen. (ck)
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