Sexten – Eine engagierte und kritische Auseinandersetzung mit dem Welterbe war die Zielvorgabe beim Dolomites UNESCO Forum III in Sexten. Eine Kernbotschaft der Experten lautete: die stärkere Miteinbeziehung aller Akteure, vor allem aber der lokalen Bevölkerung in alle Entscheidungsprozesse.
Die Agenda des Dolomites UNESCO Forum III im Haus Sexten warf zahlreiche brennende Fragen auf. Vor allem jene, inwiefern war die bisherige Tourismusentwicklung wünschenswert und wie soll diese in Zukunft gestaltet werden? Auf diese und weitere Problematiken mussten die renommierten Experten Antworten finden und praktische Lösungsansätze präsentieren. „Es braucht ein neues Verantwortungsbewusstsein für das Welterbe. Die internationalen Beispiele, die auf der Tagung vorgestellt wurden, haben gezeigt, dass allen voran die Naturparke eine noch wichtigere Rolle bei der Stärkung des UNESCO-Gedankens innerhalb der Bevölkerung spielen können. Sie sind die idealen Vermittler“, hob Harald Pechlaner, Leiter des Centers for Advanced Studies von Eurac Research hervor. „Die Dolomiten sind vor allem mit lokalen Identitäten und starken Marken aufgeladen. Hier muss weitergedacht und auch der globale Aspekt mit einbezogen werden“, betonte Pechlaner. Wichtig sei weiterhin die Jugendarbeit und die Erziehung. „Wir müssen uns stärker auf Lebensraummarketing anstatt auf Tourismusmarketing konzentrieren. Lebensraummarketing ist immer die Grundlage für eine nachhaltige Entwicklung, egal ob Regional- oder Tourismusentwicklung“, unterstrich Pechlaner.
Lokale Bevölkerung hat zentrale Rolle
Weniger Konsum und Marketing, dafür eine stärkere Anpassung an lokale Gegebenheiten und Traditionen um das Welterbe stärker in der Region zu verankern, forderte Maria Hochgruber Kuenzer, Landesrätin für Raumordnung und Landschaftsschutz. Die stärkere Miteinbeziehung aller Akteure, vor allem aber der lokalen Bevölkerung in alle Entscheidungsprozesse war ein zentraler Punkt aller Beiträge beim Dolomites UNESCO Forum. „Auf administrativer Ebene können Ziele gesetzt werden. Ob diese jedoch umgesetzt werden, können zuallererst jene Personen überwachen, die vor Ort leben und täglich mit dem Welterbe in Kontakt sind. Ihnen kommt eine zentrale Rolle zu“, betonte Keynote-Speaker Takamitsu Jimura, Dozent für Tourismus an der Liverpool John Moores University. (RED)
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