Audit: Familienfreundlichkeit soll Teil der Unternehmenskultur werden

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Audit: Familienfreundlichkeit soll Teil der Unternehmenskultur werden

Die Genossenschaft SinfoTel erhält als dritter Südtiroler Arbeitgeber das ranghöchste Zertifikat des Audit familieundberuf. Vereinbarkeit vor allem für ländlichen Raum von Bedeutung.

Die Riege der zertifiziert familienfreundlichen Arbeitgeber in Südtirol nimmt weiter zu: Heute (24. Oktober) hat das Service Center SinfoTel als dritter Südtiroler Betrieb die höchste Stufe des Audit familieundberuf aus den Händen von Familienlandesrätin Waltraud Deeg und dem Generalsekretär der Handelskammer Bozen, Alfred Aberer, erhalten. „Es war ein langer, gemeinsamer Weg, der aufs richtige Ziel hinführt: Nämlich jenem, Familienfreundlichkeit von einem Zertifizierungsprozess hin zu einem Teil der Unternehmenskultur werden zu lassen“, betonte Landesrätin Deeg. „Veränderung passiert im Kopf“, sagte Deeg und lobte damit in besonderer Weise die Weitsicht und den Mut der beteiligten Führungskräfte familienfreundlicher Unternehmen.
„Das Ziel des Audit familieundberuf ist es, die Vereinbarkeit nachhaltig im Betrieb zu verankern“, hob Handelskammer-Generalsekretär Aberer in seinen Grußworten hervor. Dies sei der Telefonservicedienstleister SinfoTel in Feldthurns bestens gelungen. Aberer, Landesrätin Deeg und Mitglieder des Auditrates konnten sich davon heute vor Ort überzeugen. Auditorin Christine Gostner von Stefenelli hatte den Betrieb durch die unterschiedlichen Phasen begleitet und dabei eine stetige, bemerkenswerte Weiterentwicklung festgestellt. SinfoTel sei ein gutes Beispiel dafür, dass das Audit nicht nur von großen Firmen, sondern auch von Kleinbetrieben und Genossenschaften erfolgreich absolviert werden könne.

Arbeitgeber im ländlichen Raum für Vereinbarkeit sensibilisieren
Die Arbeitsgenossenschaft SinfoTel wurde 2003 mit dem Zweck gegründet, Frauen in der Peripherie den Wiedereinstieg in die Arbeitswelt zu ermöglichen. Heute zählt das Unternehmen 22 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die überwiegend in Teilzeit beschäftigt sind und Telefondienstleistungen für Kunden aus ganz Südtirol, Österreich und Italien abwickelt. „Die Vereinbarkeit war für uns von Anfang an wichtig. Wir haben darum den Weg der Zertifizierung aktiv seit 2009 eingeschlagen und arbeiten konstant daran weiter, Vereinbarkeit für unsere Mitarbeitenden bestmöglich zu leben“, erklärte Brigitte Brunner, Präsidentin der Genossenschaft und im Betrieb zuständig für Vertrieb und Marketing. Auch der Feldthurner Bürgermeister Konrad Messner betonte, dass es vor allem für ländliche Gemeinden von Vorteil sei, wenn Familie und Beruf vor Ort gut unter einen Hut gebracht werden können.

Audit familieundberuf als Managementinstrument
Das Audit familieundberuf begleitet Arbeitgeber auf ihrem Weg hin zu einer familienfreundlichen Personalpolitik. Nach der Erhebung des Status Quo, einer Ermittlung des Entwicklungspotentials und der Erarbeitung von verbindlichen Maßnahmen erfolgt eine erste Auditierung, welche nach jeweils drei Jahren zu erneuern ist. Bei den zwei Re-Auditierungen zur Optimierung und Konsolidierung soll eine familienorientierte Personalpolitik weiter vertieft werden. Die finale Phase stellt schließlich das Dialogverfahren dar, bei dem sich Familienfreundlichkeit als Teil der Unternehmenskultur weiter verfestigt. (LPA/ck)