Stegen – Die Puschtra warten jedes Jahr auf den „Stegamorscht“, der größte und einer der ältesten Märkte Tirols.
Wir haben einige Fakten darüber gesammelt, die sehr interessant sind: Zum ersten Mal urkundlich erwähnt im Jahr 1242, als „Stögener Marktplatz“ kommt der Name bereits in diversen Grenzbeschreibungen seit 1494 vor. In einer gemalten Darstellung von Bruneck aus dem Jahre 1581 ist der Marktplatz bereits eingezeichnet. Eine mögliche Entstehung des Stegener Marktes an der heutigen Stelle ist im Straßennamen zu finden. Alttingstraße, heute Althingstraße nennt sich genau das Gebiet des heutigen Marktes. Betrachtet man das Wort Althing näher, so bezeichnet dies einen sehr alten aus dem Frühmittelalter bezeichnenden Begriff für eine „Gauversammlung“ – gleichzusetzen. Das wäre gleichzusetzen mit einer Volksversammlung bzw. einem Gericht. Die Größte Versammlung wurde im Herbst abgehalten, am sogenannten „Herbstgautag“ der zufälliger Weise Ende Oktober stattfand. Hier wurde ebenso Markt gehalten an welchem das Vieh getauscht oder verkauft wurde und sich die Bauern für den Winter eindeckten. Dies würde auf den Stegener Markt sehr genau zutreffen und könnte eine mögliche Erklärung zur Entstehung des Marktes sein.
Primär war es ein Bauernmarkt, in welchem die Bauern Ende Oktober ihr Sommervieh verkauften, Wintervieh einstellten und sich generell mit den nötigen Waren versorgten. Aus allen Tälern kamen die Leute, auch aus dem Zillertal und Nord- und Osttirol. Der erste Tag war dabei der Viehmarkt, der zweite Tag der allgemeine Vieh- und Krämermarkt und der dritte Tag war der sogenannte „Menschermarkt“. Heutzutage würde man eine Jobbörse sagen. Was noch wichtig war, und vielleicht mitbeiträgt, dass es den Stegener Markt heute noch gibt, ist die Tatsache, dass es immer ein Volksfest und nicht nur ein einfacher Markt war, und somit sehr viele Leute als Besucher anlockte. (JR)
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