Die Marktgemeinde Mühlbach und seine Eisacktaler Nachbargemeinde Natz-Schabs bestechen durch ihre wirtschaftliche Vielfalt. Einerseits wirkt das örtliche Wirtschaftsgeschehen in beiden Gemeinden ausbalanciert, andererseits herrscht in bestimmten Sektoren deutliche Aufbruchstimmung.
Mühlbach, erste Bekanntschaft auf der Fahrt von Brixen kommend ins Pustertal, fällt durch den städtischen Charakter seiner Gebäude und Gassen auf. Bereits 1269 wurde die Siedlung zum Marktdorf erhoben; in einer Urkunde aus dem Jahr 1348 wird Mühlbach sogar als „stat“ – also als Stadt – erwähnt. Die Marktgemeinde, am Rande des Eisacktals und am Anfang des Pustertals gelegen, weist heute eine Einwohnerzahl von ungefähr 3.100 Menschen auf, die sich auf den Hauptort Mühlbach und die Fraktionen Vals, Meransen, Spinges und Rodeneck verteilen. Wie viele andere Gemeinden hat auch Mühlbach in den letzten Jahrzehnten eine starke Entwicklung durchlaufen. Neben dem Handwerk – dabei besonders das Baugewerbe – haben auch die Dienstleistungsbetriebe und auffällig stark der Tourismus, vor allem der Qualitätstourismus, zugelegt. Hier scheint Aufbruchstimmung zu herrschen, was auch die Zahlen aus dem Tourismusverein bestätigen: Denn die Marktgemeinde Mühlbach weist eine stolze jährliche Nächtigungszahl von ca. 750.000 auf. Mitunter rührt dieser Erfolg wohl auch vom gelungenen Zusammenschluss der Skigebiete Jochtal und Gitschberg her. Die Gitschberg Jochtal AG zeigt sich ungebrochen bemüht, das Angebot ständig zu verbessern, wie beispielsweise durch moderne Beschneiungsanlagen oder Wasserspeicherbecken. In Mühlbach findet der Gast also genau, was er sich wünscht, nämlich eine unverwechselbare Kombination von allem: wunderschöne Ski- und Wandergebiete, zahlreiche Sport- und Freizeitangebote, schöne Geschäfte und Shoppingmöglichkeiten, einladende Bars und Restaurants und einzigartige Kulturschätze. So ist es nicht verwunderlich, dass der Tourismus in der Gemeinde Mühlbach mittlerweile eine tragende Rolle spielt. Mit knapp 200 Mitgliedsbetrieben im Tourismusverein Gitschberg Jochtal ist die Sparte ein wesentlicher Arbeitsgeber für die Einheimischen der Gemeinde und der Umgebung. Durch die langen Saisonen im Sommer wie im Winter kann den Arbeitnehmern zudem eine lange Anstellung geboten werden. Doch wie eingangs schon erwähnt: Auch die Landwirtschaft, das Handwerk und der Dienstleistungssektor genießen im Mühlbacher Gemeindegebiet einen hohen Stellenwert, weshalb mehrere traditionsreiche und auf Erfahrung bauende sowie junge und moderne Handwerksbetriebe hier ihren Sitz haben. Nicht zuletzt machen die zentrale Lage und die Nähe zu Brixen und Bruneck Mühlbach zu einem beliebten Wirtschaftsstandort, den Wirtschaftstreibende und ihre Kunden gleichermaßen zu schätzen wissen.
Wirtschaftlich breit aufgestellt
Weil es sich bei den Gemeinden Mühlbach und Natz-Schabs um Nachbargemeinden handelt, ist ein kleiner Abstecher ins benachbarte Eisacktal nur logisch. Auch Natz-Schabs ist – genauso wie die Marktgemeinde Mühlbach – wirtschaftlich breit aufgestellt. Allgemein erweisen sich die ländlich geprägten Räume um Brixen neben Wohngebieten auch als Standort landwirtschaftlicher Qualitätsproduktion als sehr beliebt. Einheimische schätzen die verschiedenen Wohnmöglichkeiten, nahliegenden Schulen und die funktionierende Nahversorgung, Wirtschaftstreibende den logistisch gut gelegenen Standort. Damit kann die landschaftlich wunderschön gelegene Gemeinde Natz-Schabs als eine moderne und dennoch traditions- und kulturreiche Gemeinde mit lebendigem Dorfalltag und sanftem Tourismus beschrieben werden. Wichtigster Wirtschaftszweig ist hier die Landwirtschaft, ihr Beitrag zur Erhaltung und Pflege der einzigartigen Kulturlandschaft ist von unschätzbarem Wert und weist beachtliche Verflechtungseffekte mit den Branchen Tourismus und Handel auf. Neben der Viehhaltung ist in Natz-Schabs vor allem der Obstanbau sehr wichtig; nicht umsonst ist die Gegend als wunderschönes Apfelplateau weitum bekannt. Schließlich erstreckt sich das Gemeindegebiet von Natz-Schabs mit seinen fünf schmucken Dörfern Natz, Schabs, Raas, Viums und Aicha auf einer landschaftlich reizvollen Hochfläche zwischen 730 und 890 Meter Meereshöhe. Neben den beliebten Apfelsorten wie Golden Delicious und Jonathan werden hier aber auch die bekannten Weißweintrauben Müller Thurgau und Sylvaner angebaut.
An die 3.200 Menschen leben in dieser von der Apfelwirtschaft geprägten Mittelgebirgslandschaft. Weitere Erwerbsgrundlagen sind das Handwerk und die Kleinindustrie, aber auch der Fremdenverkehr, was kein Wunder ist. Schließlich ist Natz-Schabs bequem erreichbar, bildet einen idealen Ausgangspunkt für verschiedenste Wanderungen und Ausflüge und ist ein herrlicher Ort zum Entspannen. Natz-Schabs kann als ein gutes Beispiel für die gesunde Entwicklung der Wirtschaft in den Orten bezeichnet werden. Die langjährigen Bemühungen um die Gewerbegebiete haben Früchte getragen: Es ist Platz für florierende Unternehmen entstanden, wodurch neue Arbeitsplätze geschaffen und eine Abwanderung der Betriebe vermieden werden konnte. Durch die Autobahnausfahrt in Brixen und auch durch die Nähe zur Brennergrenze ist nicht nur ein unmittelbarer Austausch von Waren und Gütern zwischen den restlichen EU-Staaten und Italien logistisch problemlos, ebenso erreichen Gäste aus nah und fern Brixen und seine Umgebung und damit auch Natz-Schabs ohne größere Schwierigkeiten. Diese genießen das milde Klima, den rundum beeindruckenden Blick auf eine traumhafte Bergkulisse und auf den ausladenden Talboden mit der ältesten Stadt Südtirols, der wunderschönen Bischofsstadt Brixen.
(SH)
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