Pustertal – Pustertals bester Hockeyclub hat aufregende Wochen hinter sich. Zuerst die Verpflichtung vom neuen Offensivleader Peter MacArthur, dann turbulentes Spitzenspiel und Tabellenführung. Zurzeit läuft es also richtig gut für den HCP.
Es stand viel auf dem Spiel im Klassiker Pustertal – Asiago: Zweiter gegen Erster, getrennt von nur einem Zähler, die Tabellenführung vor den Augen. Im Vorfeld wurde gar vom „Duell der Giganten“ gesprochen und die Begegnung richtiggehend aufgeputscht. Der Tabellenführer Asiago reiste in Bestbesetzung und mit einer ungeschlagenen Serie von acht Spielen nach Bruneck. Das Spiel hielt was es versprochen hatte, auch wenn zahlreiche Tore Fehlanzeige waren. Vor Ausverkauften Rängen im Rienzstadion lieferten sich die beiden Teams den erwarteten hitzigen Schlagabtausch und schenkten sich dabei nichts. Vor Allem im Startdrittel konnten die Wölfe ihren Gegner mit einen intelligenten Umschaltspiel unter Druck setzten, nach knapp neun Minuten brachte Massimo Carozza nach einen Abpraller den HCP verdient in Front. Kurz darauf erhöhte Markus Gander im Powerplay mit einem Hammer ins Kreuzeck auf 2:0 und ließ das Stadion beben. Die Wölfe spielten über weite Strecken meisterhaft, ließen hinten wenig bis gar nichts zu und setzten nach vorne immer wieder gefährliche Nadelstiche. Der vermeidliche dritte Treffer durch Max Oberrauch wurde in einer strittigen Szene wegen eines verschobenen Gehäuses annulliert. So gelang den „Stellati“ im Mitteldrittel der Anschlusstreffer, Asiago kam nochmals zurück ins Spiel und war zu diesem Zeitpunkt ebenbürtig. Die beste Verteidigung der Liga machte aber hinten Dicht und überzeugte auch unter zunehmenden Druck in der Schlussphase der Partie mit einer disziplinierten Abwehrleistung, vor allem in Unterzahl. Die Wölfe verpassten es aber das vorentscheidende dritte Tor zu erzielen, wobei sich das Fehlen des HCP-Urgesteins Armin Hofer ein wenig bemerkbar machte. Richtig turbulent wurde es nur noch fünf Minuten vor der Schluss-Sirene, als es vor dem Tor von HCP-Goalie Colin Furlong zu einer wilden Rauferei kam. Schlussendlich war der Sieg in trockenen Tüchern und die Tabellenführung Realität. Sportdirektor Micheal Pohl sprach von einer „Charakterlich passenden Leistung“ seiner Wölfe, der Wille und die Entschlossenheiten stimmen also und der HCP liegt weiterhin auf Meisterkurs. Diese Eigenschaften stellten die Wölfe bereits zwei Tage später, beim nächsten Schlager gegen den SG Cortina unter Beweis. Dank eines überragenden Max Oberrauch, schickte der HCP Cortina mit 5:2 vom Platz. Der 35-jährige Oberrauch avancierte mit einem Hattrick zum Matchwinner und bewies auch in seiner 15. Saison einmal mehr seine Wichtigkeit für das Team. Mit diesem Ergebnis bleibt der HC Pustertal das Maß aller Dinge in der Alps Hockey League und festigt seine Leader-Position. Neuer ärgster Verfolger ist Olimpija Laibach mit einem Punkt Rückstand.
Die zweite große Schlagzeile des HC Pustertal war die Verpflichtung einer prominenten Verstärkung des US-amerikanischen Mittelstürmers Peter McArthur. Der 34-jährige neue Wolf gilt als Vollblut-Angreifer mit Spielmacher Fähigkeiten und hat bereits eine relevante Europa Erfahrung. Seine Karriere begann 2008 in der College-Liga NCAA, wo er die Boston University unter anderem als Kapitän aufs Feld führte, später folgte der Sprung in die AHL, der zweithöchsten amerikanischen Liga, wo er auf fast 200 Einsätze kam. 2012 wagte McArthur den Schritt nach Europa und unterschrieb bei den Augsburger Panthers, wo er zwei Jahre verbrachte. Daraufhin folgten zwei Stationen in der EBEL, bei den Vienna Capitals, mit denen er im Finale der Meisterschaft stand und den Graz 99ers. Aus familiären Gründen kehrte McArthur in seine Heimat zurück, wo der als Kapitän der Adirondack Thunders in 265 Spielen auf 236 Skorerpunkte kam und es 2017 ins Allstarteam der Liga schaffte. Außerdem stand McArthur beim Deutschland Cup 2014 für die amerikanische Nationalmannschaft auf dem Eis. Nun nehmen die Brunecker den ehrgeizigen Teamleader unter Vertrag, spätestens Anfang Dezember soll McArthur seine Einreisepapiere erhalten und spielberechtigt sein. (MT)
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