Das denkmalgeschützte Deutschhaus im Süden Sterzings soll auch in Zukunft das Stadtbild der Fuggerstadt prägen. Daher hat die Landesregierung beschlossen, eine Bannzone auszuweisen.
Das Ensemble des Deutschhauses liegt an der Zufahrt zur Stadt Sterzing und kennzeichnet das Stadtbild sowohl von Süden, als auch von Ridnaun oder Pflersch kommend. Um den „Wirkungsraum dieses Kunstdenkmals und die Sichtbeziehung zur näheren Umgebung“ zu schützen, hat die Landesregierung heute (19. November) auf Vorschlag von Denkmalpflege-Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer beschlossen, die uneingeschränkte Ansicht des Ensemble des Deutschhauses in Sterzing samt Elisabethkapelle und dem direkt danebenliegenden Friedhof mit Pfarrkirche durch eine Bannzone weiterhin zu gewährleisten. Auf Vorschlag der Landesabteilung Denkmalpflege hat sie daher die Ausweisung einer Bannzone beschlossen, auf der ein allgemeines Bauverbot auch für Straßen, Parkplätze oder Beregnungsanlegen und Hagelnetze gilt. Auf der Grundlage des heutigen Beschlusses der Landesregierung wird nun die Direktorin der Landesabteilung Denkmalpflege, Karin Dalla Torre, im Grundbuch die indirekte Denkmalschutzbindung eintragen lassen. Diese wird nach Veröffentlichung im Amtsblatt der Region rechtswirksam.
Das Deutschhaus geht auf ein altes Marienhospiz zurück, das bereits im Jahre 1234 urkundlich erwähnt wurde und 1257 als Schenkung der Gräfin Adelheid von Eppan an den Deutschen Orden überging. Dieser baute den Besitz und Gebäude im Laufe der Jahrhunderte um und aus, bis zur Auflösung des Deutschen Ordens durch Napoleon im Jahr 1809. 1884 gelang es einer wohltätigen Stiftung der Sterzinger Bürgerschaft, das Deutschordenshaus zu erwerben und ihrem ursprünglichen Stiftungszweck als Spital und Altersheim zuführen. Nach dem Bau eines neuen Bezirkskrankenhauses in Sterzing wurde der Gebäudekomplex zu Beginn der 2000er Jahre vollständig restauriert. Im Gebäude sind Stadt- und Multschermuseum sowie die Musikschule untergebracht. Es handelt sich bei dem Gebäudekomplex um einen dreiflügeligen Bau, der um einen inneren Hof angeordnet ist. An der Südwestecke der Anlage, also im Schnittpunkt zwischen Süd- und Westtrakt, erhebt sich ein fünfgeschossiger Viereckturm mit gotischem Treppengiebel. Im Inneren der Anlage finden sich mehrere Kassettendecken und Barockmalereien. In die nordöstliche Ecke der äußeren Hofmauer ist die barocke Elisabethkirche integriert. (LPA/jw)
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