Sand in Taufers – Es wird wieder praktiziert in der Kleintierpraxis von Sand in Taufers, die geschlossen war, seitdem im vergangenen Jahr Tierärztin Dr. Ingrid Hora Egger in den Ruhestand getreten ist. Im Mai hat Dr. Maria Lena Campei ihre Praxis übernommen und kümmert sich nun einfühlsam um die Gesundheit von Mieze, Bello & Co. Der Puschtra hat mit der engagierten Tierärztin gesprochen.
Puschtra: Frau Dr. Maria Lena Campei, seit wann praktizieren Sie als Kleintierärztin und wann haben Sie die Praxis in Sand in Taufers übernommen?
Maria Lena Campei: Ich habe an der VetmedUni Wien studiert und Ende 2015 mein Studium abgeschlossen. Nach dem Studium habe ich in einer Kleintierpraxis in Südtirol gearbeitet und dort erste Berufserfahrungen gesammelt. Um mich weiter fortzubilden und zu spezialisieren habe ich anschließend in Kleintierkliniken in der Schweiz und in München gearbeitet. Danach war ich in einer Überweisungspraxis in Nordtirol tätig. Im Mai 2020 habe ich die Praxis in Sand in Taufers übernommen.
Gibt es bereits fixe Öffnungszeiten?
Da wir uns jedem Patienten ausführlich widmen wollen und die dafür nötige Zeit einplanen, arbeiten wir ausschließlich auf Termin. Dadurch werden auch die Wartezeiten für die Patientenbesitzer so gut wie möglich vermieden. Das heißt, wir bitten um telefonische Voranmeldung vormittags zwischen 9 Uhr und 12 Uhr und Montag und Mittwoch nachmittags zwischen 15 Uhr und 17:30 Uhr (Tel.: +39 0474 678719). Notfälle haben selbstverständlich Vorrang und werden jederzeit eingeschoben.
Können Sie uns etwas zu Ihrer Leidenschaft für Tiere erzählen?
Bereits als Kind war ich sehr gerne auf dem Bauernhof meiner Verwandten, habe dort stundenlang mit Katzen gespielt, Kühe gestriegelt, Hühner gefüttert und hätte am liebsten die Tiere eingepackt und mit nach Hause genommen. Mit 12 Jahren habe ich dann meine erste eigene Katze bekommen und war überglücklich. Die Tierarztbesuche mit meiner Katze haben dann das Interesse am Tierarztberuf geweckt.
Sie haben einen anspruchsvollen Beruf gewählt – was ist das Schöne und was das weniger Schöne daran?
Das Schöne daran ist, dass es niemals langweilig wird. Kein Fall gleicht dem anderen, es gibt immer neue Herausforderungen. Ich bilde mich sehr gerne ständig weiter fort, besuche viele Kurse und kann das Gelernte dann auch praktisch anwenden und in die Tat umsetzen. Das Schöne ist dann, wenn man ein krankes Tier behandelt hat und sieht, wie es ihm wieder besser geht. Das weniger Schöne ist manchmal, wenn man aus finanziellen Gründen daran gehindert wird dem Tier zu helfen, obwohl es machbar wäre.
Und was ist Ihnen als Tierärztin besonders wichtig?
Für mich steht die Qualität meiner Arbeit an erster Stelle. Aus diesem Grund absolviere ich auch ein internationales Weiterbildungsprogramm für Weichteilchirurgie und für Zahnmedizin und Kieferchirurgie bei Tieren. Das sind die Bereiche in denen ich spezialisiert bin und in denen ich bereits in den vergangenen Jahren durch die Arbeit im Ausland Erfahrung sammeln durfte. Persönlich ist mir bei der Arbeit sehr wichtig, dass kein Tier Angst oder Schmerzen erleiden muss. Wir arbeiten in der Praxis nach dem „fear free“ Konzept. Das heißt, Stress und Angst werden vermieden, kein Tier wird mit Gewalt fixiert, ein ruhiger Umgang und ein ruhiges Ambiente sind Selbstverständlichkeit. Bei der Behandlung arbeiten wir mit modernsten Schmerzmittelkonzepten und bei Bedarf beruhigenden Wirkstoffen um das Tier nicht zusätzlich Angst und Stress auszusetzen. Denn die Tiere sollen sich freuen, wieder zum Tierarzt kommen zu dürfen.
Herzlichen Dank für das Gespräch! (SH)
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