Entlastung für die Erste Hilfe: Ab heute, 1. September nimmt das Ambulatorium für Grundversorgung am Bozner Krankenhaus wieder Patienten entgegen.
Nach mehrmonatiger, Covid-19-bedingter Pause, nimmt das Ambulatorium für Grundversorgung in der Bozner Ersten Hilfe seine Tätigkeit wieder auf – allerdings an einem anderen Ort, denn die Erste Hilfe befindet sich seit Juli in der Neuen Klinik. Das Pilotprojekt war im Dezember 2019 erstmals eröffnet worden. Laut Gesundheitslandesrat ist es ein besonders strategisches und spielt eine wichtige Rolle bei der Reduzierung der Wartezeiten in der Notaufnahme – eine der Prioritäten in der Gesundheitspolitik des Landes.
20 Allgemeinmediziner entlasten Notaufnahme
Ärzte für Allgemeinmedizin stehen hier täglich von 8 bis 20 Uhr all jenen Patienten zur Verfügung, die bei der Erstbewertung in der Triage der Ersten Hilfe weder als Notfall noch als Fall für den Facharzt eingestuft wurden. Abgedeckt werden die Turnusse von rund 20 Allgemeinmedizinern. Der zuständige Gesundheitslandesrat begrüßt die Wiederaufnahme der Ambulatoriumstätigkeit und freut sich darüber, dass sich zahlreiche Ärzte für die Ausübung der Turnusse bereitgestellt haben. Das Personal der Ersten Hilfe könne sich dadurch auf die dringenden Notfälle konzentrieren und jeder Patient an der richtigen Stelle versorgt werden. Bekanntlich wendet sich mehr als die Hälfte der Patienten mit nicht dringenden Beschwerden an die Notaufnahme – südtirolweit sind es rund 450 von 750 Personen. Beinahe jede zweite Person sucht in Südtirol einmal im Jahr die Notaufnahme auf – mit dieser Zahl liegt Südtirol weit vor allen anderen Regionen Italiens. Dazu kommt, dass viele Patienten Beschwerden aufweisen, für die der Arzt für Allgemeinmedizin die beste Bezugsperson ist.
Reduzierung der Wartezeiten durch Ambulatorium für Grundversorgung
Das neue Ambulatorium hatte bereits in den zwei Monaten nach der Eröffnung zu einer Reduzierung der Wartezeiten in der Notaufnahme beigetragen: Die durchschnittlichen Durchlaufzeiten von der Aufnahme bis zur Entlassung haben in dieser Zeit um rund 20 Minuten abgenommen. Nun gelte es zu überprüfen, ob und inwiefern der Dienst im Austausch mit den Verantwortlichen und dem Ärzte- und Pflegepersonal noch weiter optimiert werden könne, etwa durch eine Ausdehnung der Öffnungszeiten in den Abendstunden. (kl)
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