Toblach – Endlich wieder spielen, endlich wieder zuhören.

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Toblach – Endlich wieder spielen, endlich wieder zuhören.

Am 29. August gab es den Auftakt der Toblacher Konzertreihe „Music at the Grand Hotel“ mit vier frühreifen internationalen Klaviertalenten – Gabriele Rizzo, Mathias A. Glavinic, Shang-En-Hsieh und Monica Zhang, einer jungen Geigerin – Yuki Serino und einem einheimischen, ebenso bereits in frühen Jahren aufgefallener Jung-Pianisten, Maximilian Trebo. Der Jahrhundert-Virtuose Maurizio Pollini, der selbst Wunderkind war, spielte am 31. August und am 3. September gleich zwei Konzertabende, beide im Zeichen Beethovens, den zweiten gar als Wohltätigkeitskonzert für die beiden Südtiroler Vereine „Debra“ und „mamazone -Frauen und Forschung gegen Brustkrebs“. Pollini hat sich für Toblach ein stimmiges, auf die Spätwerke von Brahms und Beethoven abgestimmtes Programm vorgenommen. Im Hauptteil der beiden Konzerte spielte er Beethoven, im ersten Konzert die beiden letzten Sonaten op.110 und 111, und im zweiten die gewaltige „Hammerklavier-Sonate“, um die alle Pianisten seines Alters normalerweise einen großen Bogen machen. Die Sonate galt lange Zeit, vor allem wegen der Metronom-Angabe des ersten Satzes und der unendlich langen Fuge, als unspielbar. Franz Liszt war der erste, der die Kraft aufbrachte, sie öffentlich als Ganzes vorzutragen. Dieser Anforderung sich zu stellen, zeugt nicht nur von Mut, sondern auch von der makellosen Technik des nunmehr 78-Jährigen, den dieser „Achttausender“ der Klavierliteratur noch immer zu virtuosen Höheflügen inspiriert. „Gerade jetzt ist es mir eine besondere Freude, solch kleine und große Stars in Toblach präsentieren zu können”, sagt Hubert Stuppner, künstlerischer Leiter der Festspiele Südtirol. (FS)