Die Aufwertung der Kleinspitäler geht weiter. Für die Pädiatrie in Innichen, bisher als einfache Struktur geführt, wird nun ein Primararzt gesucht. Die Ausschreibung wird in Kürze veröffentlicht.
Es ist die dritte komplexe Struktur am Krankenhaus Innichen, deren Leitung im Laufe dieses Jahres ausgeschrieben wird: Nach den beiden Abteilungen Anästhesie und Multidisziplinäre, orthopädische-traumatologische Chirurgie – die entsprechenden Verfahren sind im Januar bzw. Juni dieses Jahres angelaufen – erhält nun auch die Pädiatrie einen Primararzt. Am vergangenen Dienstag (15. September) hat die Direktion des Südtiroler Sanitätsbetriebes die öffentliche Kundmachung genehmigt, mit der ein Arzt oder eine Ärztin für die Leitung der Abteilung gefunden werden soll.
„In einem knappen Jahr haben wir nun insgesamt acht Primariate an den drei Kleinspitälern Innichen, Sterzing und Schlanders ausgeschrieben und teilweise schon besetzt. Ein klares Zeichen, dass wir die Bedeutung dieser Strukturen kennen und somit erhalten, weiterentwickeln und aufwerten wollen. Neben ihrer Rolle als Arbeitgeber, Wirtschaftsfaktor und sozialer Bezugspunkt geht es uns auch um die Aufwertung des Territoriums – sprich der wohnortnahen Versorgung“, betont der zuständige Gesundheitslandesrat.
Von einer Stärkung der Attraktivität der kleinen Krankenhäuser spricht auch der Generaldirektor des Südtiroler Sanitätsbetriebes, Florian Zerzer. „Ein Primariat ist ein Anziehungspol: Für erfahrene Fachkräfte ist die Leitung eine spannende Herausforderung und ein Anreiz mehr, um sich für ein Krankenhaus oder das andere zu entscheiden. Die Strategie der Nachbesetzung vakanter Primariate ist also auch eine längerfristige Sicherstellung des Ärztenachwuchses und damit des Fortbestandes der entsprechenden Abteilungen und Krankenhäuser.“
Die Leitung der einfachen Struktur Pädiatrie am Krankenhaus Innichen war seit November 2019 vakant und wurde im Jänner 2020 zwischenzeitlich neu besetzt. Dem zukünftigen Pädiatrie-Primariat wird auch die wichtige Rolle der territorialen Versorgung im oberen Pustertal zukommen.
„Gerade im Hochpustertal, wo frei wählbare Kinderärzte fehlen, ist die Krankenhausbetreuung essenziell, die Einsetzung eines Primars bietet somit zusätzliche Stabilisierung und Sicherheit“, so Zerzer, der diesbezüglich auch auf die bisherige effiziente Betreuung der Kinder im Hochpustertal durch die Brunecker Pädiatrie-Primarin Walburga Cassar und ihr Team verweist. (kl)
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