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Bilder des Schicksals

Pustertal / Völs – Zeitlebens hat Frieda Gamper auf ihrem Hof in Völs harte Arbeit verrichtet und nach dem frühen Tod ihres Mannes ihre beiden Söhne Sepp und Franz aufgezogen. Die körperlich schwere Arbeit krümmte ihren Rücken so sehr nach vorne, dass sie sich ohne Stock nicht mehr auf den Beinen halten kann. Trotz dieses Schicksals verliert die mittlerweile 90-Jährige nicht den Mut und schaut optimistisch in die Zukunft. geosfilm produziert über das Leben der Völser Bäuerin einen Dokumentarfilm.

Puschtra: Frieda Gamper hat am 11. Oktober ihren 90sten Geburtstag gefeiert. Wie geht es der Hauptdarstellerin?
Hubert Schönegger: Trotz ihrer 90 Jahre ist Frieda sehr rüstig und äußerst humorvoll, obwohl ihr Handicap sie jeden Tag mehr daran hindert, das zu machen, was sie gerne tut.

Wegen Corona mussten die Produktion zum Filmprojekt im Frühjahr eingestellt werden. Seit wann wird wieder gedreht?
Wir haben im März zu filmen begonnen und kurze Zeit später aufgrund von Corona wieder aufgehört, auch die Finanzierung über Crowdfunding wurde zeitgleich beendet und so haben sich die Sponsoren, die das Filmprojekt unterstützen wollten, auch zurückgezogen. Die ganze Produktion ist zum Stillstand gekommen. Seit Ende Juni drehen wir aber wieder.

Welche Szenen sind im Film zu sehen?
Frieda ist die Haushälterin am Hof und lässt sich diese Rolle auch von ihren beiden Söhnen nicht nehmen. So versorgt sie noch immer das Vieh im Stall, was auch in einer Szene gezeigt wird. Mit ihrem Handicap ist das nicht ganz einfach, sie ist auf einen Stock an der rechten Seite angewiesen und links trägt sie den Eimer, um die Kälber zu füttern. Gefilmt wurde auch wie Frieda zur Kirche bzw. auf den Friedhof geht. Der Film wird auch eine nachgespielte Szene aus dem vergangenen Leben von Frieda zeigen.

Hubert Schönegger und Sohn Matthias produzieren den Film.

Der Titel des Films „Nicht den Mut verlieren“ passt gut in unsere Zeit. Was ist die Botschaft?
Die Aussage “Nicht den Mut verlieren“ kommt von Frieda selbst. Immer wieder plädiert sie im Gespräch darauf, auch in schwierigen Situationen nicht den Mut zu verlieren und einfach weiterzumachen. Auch jetzt, in dieser Corona-Situation, ist Frieda davon überzeugt, dass es weiter geht, wenn man in die Zukunft schaut. Das und vieles andere hat ihr arbeitsreiches Leben sie gelehrt: Am Ende des Tunnels ist Licht.

Frieda Gamper spielte auch im Film “Solang der Herrgott will“ mit. Wie kam es zum zweiten Filmprojekt?
Wir haben sehr viele Aufrufe und Nachfragen von den Menschen zum ersten Film und vor allem zu Frieda erhalten. Deshalb haben wir sie gefragt, ob sie bereit wäre einen weiteren Film mit uns zu drehen.

Wann wird der Film fertig sein und wo wird er gezeigt werden?
Produziert wird der Film von geosfilm – meinem Sohn Matthias und mir – wir versuchen den Film bei diversen Filmfestivals zu zeigen und auch in den heimischen Kinos, wenn es möglich ist. Mit der Fertigstellung rechnen wir mit Frühjahr 2021. (TL)