Das ehemalige Grand Hotel Toblach soll umfassend energetisch saniert und funktionell optimiert werden. Die Landesregierung hat das Raumprogramm genehmigt.
Rund 30 Jahre nach der letzten großen Sanierung sind im Kulturzentrum Grand Hotel Toblach umfassende Arbeiten nötig – neben der energetischen Sanierung des Gebäudes auch Eingriffe für eine funktionelle Optimierung. Auf Vorschlag von Hochbau- und Vermögenslandesrat Massimo Bessone hat die Landesregierung gestern (10. November) dem Raumprogramm des Bauvorhabens zugestimmt. Insgesamt sind Investitionen in der Höhe von rund 13 Millionen Euro vorgesehen.
Der Planungswettbewerb soll 2021 durchgeführt werden. Der Baubeginn ist für das Jahr 2023 geplant. Die Arbeiten werden getrennt nach Baulosen ausgeschrieben. „Dies ermöglicht den lokalen kleinen und mittleren Unternehmen, an den Ausschreibungen teilzunehmen und stellt in dieser schwierigen Zeit eine wichtige Unterstützung für die heimische Wirtschaft dar“, unterstreicht Landesrat Bessone. „Durch diese Vorgangsweise haben wir zudem größere Flexibilität in der Finanzierung des Vorhabens im Lauf der Jahre.“
Energetische Sanierung und Optimierung der Nutzung
Das Kulturzentrum Grand Hotel Toblach setzt sich aus verschiedenen Baukörpern zusammen. Der letzte große Sanierungseingriff wurde in den Jahren von 1992 bis 1999 ausgeführt, nachdem das Land Südtirol 1991 das Grand Hotel übernommen und seine Zweckbestimmung in die derzeitige Nutzung geändert hatte. Vor kurzem wurden dringende Instandhaltungsarbeiten auf den Freiflächen durchgeführt.
Nun stehen umfassende außerordentliche Instandhaltungseingriffe an, um die Energieeffizienz des Gebäudes und seine Funktionalität zu verbessern. Sämtliche Vorhaben wurden mit den verschiedenen Nutzern abgestimmt. Da der Energiebedarf des Gebäudes sehr hoch ist, sind im Raumprogramm eine Reihe von Energieeffizienzmaßnahmen vorgesehen. So sind die Sanierung und Wärmeisolierung des Daches und der Fassaden sowie die Wiederherstellung und falls nötig Ersetzung von Fenstern und Türen geplant. Das Grand Hotel Toblach soll an das Fernwärmenetz angeschlossen werden. Das Heizungs- und Sanitärsystem wird ebenso wie das Lüftungs- und Steuerungssystem der Anlagen überprüft und eingestellt.
In funktioneller Hinsicht sollen die Nebenräume des Gustav-Mahler-Saals um ein 120 Quadratmeter großes Lager erweitert werden, das auf der Gebäuderückseite entstehen soll. Weiters sind verschiedene kleinere Eingriffe zur Erfüllung der Benutzeranforderungen vorgesehen, darunter die Überprüfung von Notausgängen und Türen.
Vielfältig genutztes, historisches Gebäude
Das ehemalige Grand Hotel Toblach in der Dolomitenstraße 41 in Toblach erstreckt sich auf einem rund 44.000 Quadratmeter großen Areal. Die drei- bis viergeschossigen Baukörper weisen einen gemauerten Unterbau und Obergeschoße aus Fachwerk auf und sind durch Ornamente, Erker, Holzveranden und Balkone gekennzeichnet. Der Gebäudekomplex steht unter Denkmalschutz. Das ursprünglich unter dem Namen „Südbahnhotel“ errichtete Hotel geht auf das Jahr 1878 zurück.
Heute befindet sich im Baukomplex ein Kulturzentrum von Landesinteresse: Dieses fungiert als Ort der Begegnung sowohl für Jugend-Veranstaltungen als auch im Rahmen von musikalischen Veranstaltungen wie den Gustav-Mahler-Musikwochen. Zudem ist es ein wichtiger Bezugspunkt für die Europaregion. Seit 2018 kümmert sich die Stiftung „Euregio-Kulturzentrum Gustav Mahler Toblach-Dolomiten“ um sämtliche Kulturveranstaltungen im Grand Hotel und im Auditorium „Gustav-Mahler-Saal“. Auch die Musikschule, das Naturparkhaus „Drei Zinnen“, die Jugendherberge Kassianeum, Wobi-Wohnungen und ein Restaurant-Cafeteria-Betrieb sind im Kulturzentrum untergebracht. (sa/mpi)
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